Verlage profitieren von Automatisierung durch KI - epd medien

22.09.2025 09:02

Künstliche Intelligenz (KI) bleibt ein Mega-Thema für die deutsche Verlagsbranche. Einer Umfrage zufolge ist Transparenz beim Einsatz von KI die Regel.

Der KI-Assistent you.com

Berlin (epd). Für die deutsche Verlagsbranche hat der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) nach wie vor eine große Bedeutung. 61 Prozent der befragten Verlage beschäftigen sich aktiv mit der Entwicklung und Umsetzung einer KI-Strategie, 36 Prozent der Verlage haben bereits eine Strategie zum Einsatz von KI ausgearbeitet, weitere 25 Prozent arbeiten daran, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Medienverbands der freien Presse (MVFP) in Berlin hervorgeht. Damit sei eine Mehrzahl der Verlage an dem Thema KI dran, wie Studienautor Thomas Hess vom Institut für Digitales Management und Neue Medien der Universität München mitteilte.

An der Umfrage mit dem Titel: "Verlagstrends 2025: Trusted AI - KI zwischen Automatisierung, Authentizität und Akzeptanz" nahmen den Angaben zufolge 170 Verlage teil. Die drei großen Herausforderungen für Verlage derzeit sind laut Umfrage die Automatisierung durch KI (80 Prozent, 2020: 46 Prozent), der demografische Wandel (79 Prozent, 2020: 67 Prozent) und die Bedrohung der Unternehmenssicherheit (76 Prozent, 2020: 48 Prozent).

Erstellung und Bearbeitung von Texten

Dabei gaben 55 Prozent der Verlage an, KI eingeführt zu haben für die Erstellung und Bearbeitung von Texten. 51 Prozent der Verlage setzen KI bereits ein bei der Unterstützung von Recherchen und bei der Auswahl von Themen. 36 Prozent der Verlage nutzen KI für die Bild- und Videoerstellung und -bearbeitung. Als Beispiel wird in den "Verlagstrends" unter anderem die Pro-Version des in den USA entwickelten KI-Assistenten you.com genannt.

Viele Verlage haben laut Umfrage unternehmensweite KI-Richtlinien (41 Prozent) und redaktionelle Freigabeprozesse bei KI-generierten Inhalten (34 Prozent). Die klare Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten ist aktuell die wichtigste Maßnahme zur Herstellung von Transparenz: Bereits 44 Prozent der Verlage setzen sie um, bei 27 Prozent ist sie in Planung. 71 Prozent der befragten Verlage räumen dem Thema Mitarbeiterschulung zum Thema KI eine hohe Priorität ein, 63 Prozent setzen auf niedrigschwellige Lernformate.

Transparente Kommunikation gefordert

Katja Modder von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG sagte: "Der vertrauensvolle Einsatz von KI in der Verlagsbranche erfordert eine klare, transparente Kommunikation und ethische Verantwortung, um sowohl die Kreativität zu fördern als auch die Integrität zu wahren." Verlage sollten sicherstellen, dass alle Beschäftigten über die Funktionsweise und die Entscheidungsprozesse der eingesetzten KI informiert seien. "Gleichzeitig braucht es klare ethische Richtlinien".

Lutz Drüge, Geschäftsführer der Fachvertretung der Publikumsmedien im MVFP, sagte, dass viele Verlage das Potenzial von Künstlicher Intelligenz erkannt hätten, insbesondere für Effizienz und Produktivität. Die Verlage erhofften sich Unterstützung bei der redaktionellen Arbeit, "ohne dabei redaktionelle Sorgfalt, Urheberrechte oder das Vertrauen der Leserinnen und Leser zu gefährden".

Der Medienverband der freien Presse ist der Bundesverband der Zeitschriftenverleger in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 350 Mitgliedsverlagen der Publikumspresse sowie der Fach- und konfessionellen Medien. Der MVFP erarbeitet die "Verlagstrends" zusammen mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und dem Institut für Digitales Management und Neue Medien der Universität München.

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Zuerst veröffentlicht 22.09.2025 11:02 Letzte Änderung: 22.09.2025 12:31

Schlagworte: Medien, Presse, Verlage, NEU

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