US-Medienfirmen protestieren gegen Restriktionen des Pentagons - epd medien

23.09.2025 03:42

Washington (epd). US-Medien beschweren sich über restriktive neue Richtlinien des US-Kriegsministeriums, die die journalistische Arbeit einschränken. Die öffentlichen Proteste mehrerer großer Medienfirmen deuteten auf eine möglicherweise kommende Auseinandersetzung vor Gericht hin, berichtete der Fernsehsender CNN am Montag (Ortszeit). Die Journalistenververeinigung "Nationaler Presseclub" sprach von einem "direkten Angriff auf unabhängigen Journalismus". Die Verfassung schütze das Recht, über Regierungsvertreter zu berichten, betonte der Chefredakteur der "Washington Post", Matt Murray.

Nach den am Freitag bekannt gemachten Vorschriften des vormaligen Verteidigungsministeriums, das kürzlich in Kriegsministerium umbenannt worden war, müssen Journalisten vor der Veröffentlichung von Informationen aus dem Ministerium eine Genehmigung einholen. In der zehnseitigen Mitteilung mit Anhängen wird festgelegt, dass Reporter per Unterschrift zusichern müssen, alle "Sicherheitsvorschriften" einzuhalten. Auf der Plattform X erklärte Kriegsminister Pete Hegseth, ein ehemaliger Moderator beim Kabelsender Fox News, Reporter dürften nicht länger in den Gängen des Ministeriums "herumwandern". Wer sich nicht an Vorschriften halte, müsse "heimgehen".

Zweifel an den Richtlinien kamen laut der Nachrichtenplattform "thehill.com" offenbar selbst von Präsident Donald Trump. Die Publikation habe Trump am Sonntag gefragt, ob das Pentagon entscheiden sollte, worüber Journalisten berichten. "Nein, ich denke nicht. Nichts hält Reporter auf. Sie wissen das", habe Trump geantwortet, berichtete "thehill.com".

Hegseth hat eine angespannte Beziehung zu etablierten Medien. Kurz nach seinem Amtsantritt teilte das Verteidigungsministerium im Februar mit, die "New York Times", NBC News, National Public Radio und "Politico" müssten ihre angestammten Büros im Pentagon räumen und Platz machen für die "New York Post", One America News Network, Breitbart News und HuffPost News. Bis auf die HuffPost gelten diese Firmen als Trump-freundlich.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

ege



Zuerst veröffentlicht 23.09.2025 05:42

Schlagworte: USA, Medien

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