26.09.2025 08:10
Hamburg (epd). Die Spiegel-Gruppe baut ihren Bewegtbild-Bereich um. Wie das Verlagshaus am 23. September mitteilte, wird sie das "Spiegel TV Magazin" aus dem Geschäft mit Produktionsaufträgen ausgliedern, das künftig unter dem Namen Spiegel TV Studios weitergeführt wird. "Für die Bewegtbildeinheiten eröffnen sich durch die Trennung der Ko- und Auftragsproduktion vom redaktionell ausgerichteten 'Spiegel TV Magazin' neue Chancen", erklärte Thomas Hass, Vorsitzender der Geschäftsführung des Verlagshauses.
Als zweiter Geschäftsführer der Spiegel TV Studios soll Hass künftig das Auftragsgeschäft mitverantworten, ebenso wie Pay-TV-Sender wie Spiegel Geschichte. Geschäftsführer bleibt Kay Siering. Von der Aufspaltung erhofft sich das Verlagshaus mehr Attraktivität für seine Auftraggeber. Stellen werde man dabei nicht abbauen, erklärte der Spiegel-Verlag auf epd-Anfrage. Die beiden Gesellschaften würden aber künftig an unterschiedlichen Standorten in Hamburg sitzen.
Der Spiegel-Verlag will insbesondere das digitale Geschäft ausbauen. Neue Youtube-Kanäle, aber auch weitere Partnersender sollen entstehen, auch auf Grundlage der bestehenden Spiegel-TV-Inhalte. "Die Nutzungsdauer von Videoinhalten steigt, Werbebudgets verteilen sich auf mehrere Teilmärkte, das lineare TV-Geschäft steht unter Druck", begründete der Verlag die Entscheidung. Im Fokus stünden vor allem junge Zielgruppen. Produktionen für das lineare Fernsehen sollten aber weiterhin "fester Bestandteil des Portfolios" bleiben.
Die Spiegel-Gruppe stellt nach eigenen Angaben etwa Dokumentationen her für "Terra X" (ZDF) oder "Arte Re:" (Arte), außerdem Reportagen und Factual-Entertainment-Formate wie "Sat.1 Check" (Sat.1) und "Hartes Deutschland" (RTLzwei). Zu den Auftraggebern gehören auch internationale Sender wie die BBC, Discovery Channel, SRF und ORF. Die Pay-TV-Sender Spiegel Geschichte und Curiosity Channel, die die Verlagsgruppe in Partnerschaft mit anderen Medienunternehmen betreibt, erreichen nach Unternehmensangaben jeweils über fünf Millionen Abonnenten. Der Youtube-Kanal von "Spiegel TV" habe rund zwei Millionen Abonnenten.
Einen Wachstumsmarkt sieht die Gruppe auch in internationalen Ko-Produktionen und Lizenzgeschäften. "Wir setzen unseren Reformkurs in der gesamten Spiegel-Gruppe konsequent fort und stärken unsere Digital-first-Strategie - sowohl publizistisch als auch in den Geschäftsmodellen", sagte Hass.
Zur Spiegel-Gruppe gehören unter anderem auch die Printtitel "Der Spiegel", "Manager Magazin" und "11 Freunde". Der Verlag steigerte Umsatz und Gewinn zuletzt, ein Großteil der Erlöse kam nach Unternehmensangaben aus dem digitalen Geschäft.
liw
Zuerst veröffentlicht 26.09.2025 10:10
Schlagworte: Medien, Fernsehen, Video, Wirtschaft, Spiegel, Spiegel TV
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