13.10.2025 09:58
Berlin (epd). Öffentlich-rechtliche Rundfunksender und private Medienhäuser arbeiten an einer gemeinsamen digitalen Infrastruktur. Beteiligt seien ARD, ZDF, RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 und die Deutsche Presse-Agentur (dpa), teilte die ARD am Montag mit. Zunächst sollten technische und organisatorische Grundlagen entwickelt werden. Anschließend entscheide sich, ob ab 2026 ein nationaler "Datenraum Medien" etabliert wird, der die Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Medien stärken soll.
Medienunternehmen und Politik diskutieren bereits seit Längerem über den Aufbau eines gemeinwohlorientierten digitalen Netzwerks, das der wachsenden Desinformation entgegenwirken soll. So empfahl etwa ein im April veröffentlichtes Gutachten dem ZDF, einen digitalen Raum für unabhängige Meinungsbildung zu eröffnen, als Alternative zu Tiktok und Instagram.
Ziel des am Montag vorgestellten Projekts sei es "ein dezentrales, KI-integriertes Datenökosystem zu schaffen", teilten die Initiatoren mit. Dieses soll es den Medien ermöglichen, neue kooperative Dienste zu entwickeln. Dazu wollten die Partner zunächst Anwendungsfälle aus dem Mediensektor erproben, hieß es. Unter anderem gehe es darum, die Echtheit von Meldungen zu überprüfen, Deepfakes mithilfe Künstlicher Intelligenz zu erkennen, Nutzungsdaten zu harmonisieren und Inhalte zu personalisieren. Auch die gemeinsame Feinabstimmung von KI-Sprachmodellen sei geplant.
Die Koordination des Projekts liegt bei der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, die eine Nationale Initiative für Künstliche Intelligenz und Datenökonomie (Mission KI) ins Leben gerufen hat. Gefördert wird die Initiative den Angaben zufolge mit 32 Millionen Euro aus dem Haushalt des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
fu
Zuerst veröffentlicht 13.10.2025 11:58
Schlagworte: Medien, Digitalisierung
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