WDR nahm 2024 1,671 Milliarden Euro ein - epd medien

16.10.2025 09:13

Der WDR hat das Jahr 2024 laut Betriebshaushaltsrechnung mit einem Überschuss von 66 Millionen Euro abgeschlossen. In der sogenannten Finanzrechnung, in der Abschreibungen und langfristige Rückstellungen berücksichtigt werden, gibt es ein Defizit von knapp 56 Millionen Euro. Den Jahresabschluss hat der Sender im Internet veröffentlicht.

WDR-Arkaden in Köln

Köln (epd). Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat im vergangenen Jahr insgesamt 1,671 Milliarden Euro eingenommen. Den Einnahmen standen Ausgaben in Höhe von 1,605 Milliarden Euro gegenüber. Das geht aus dem im Internet veröffentlichten Jahresabschluss hervor. Laut Betriebshaushaltsrechnung schloss der Sender das Jahr mit einem Überschuss von 66 Millionen Euro ab.

In der sogenannten Finanzrechnung, in der Abschreibungen und langfristige Rückstellungen berücksichtigt werden, weist der WDR einen Fehlbetrag in Höhe von 55,7 Millionen Euro aus. Dieses Ergebnis fiel um 57 Millionen Euro besser aus als vom WDR für 2024 prognostiziert. In seinem Ende 2023 vorgelegten Finanzplan war der Sender von einem Defizit von 112,8 Millionen Euro ausgegangen. Der Fehlbetrag wird durch Rücklagen ausgeglichen.

Weniger Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag

Den Jahresabschluss für 2024 stellte der WDR-Verwaltungsrat in seiner Sitzung am 12. September fest. Danach nahm der WDR insgesamt 1,266 Milliarden Euro aus dem Rundfunkbeitrag ein, das waren 38 Millionen weniger als im Vorjahr. Die Beiträge machten knapp 76 Prozent der Gesamteinnahmen aus. Den Rückgang erklärt der WDR mit dem 2022 gestarteten Meldedatenabgleich: Dabei gebe es "auch automatische Anmeldungen, die zum Teil unberechtigt sind und erst zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden". Die Folge seien dann rückwirkende Abmeldungen. Weil dadurch der Bestand an beitragspflichtigen Wohnungen 2024 abgenommen habe, habe es in dem Jahr geringere Beitragserträge gegeben.

Die Umsatzerlöse bezifferte der WDR im Jahr 2024 auf insgesamt 142,1 Millionen Euro, darunter Erträge aus Koproduktionen und Kofinanzierungen sowie Programmverwertungen. Auch die Erträge aus Sponsoring von 3,9 Millionen Euro zählen dazu. Die Werbeerträge gibt der WDR für 2024 mit insgesamt 44,2 Millionen Euro an - ein Plus von 16 Millionen Euro gegenüber 2023. Die Verbesserung sei "insbesondere aufgrund einer im Vergleich zum Vorjahr positiven Entwicklung der Werbezeitenvermarktung" erzielt worden. Die sonstigen Betriebserlöse beliefen sich laut dem WDR auf 218,1 Millionen Euro, darunter 133,6 Millionen Euro an Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen für die Alters- und Hinterbliebenenversorgung.

Bei den Ausgaben des WDR waren auch im Jahr 2024 die Aufwendungen für das fest angestellte Personal der größte Posten. Die Kosten hierfür inklusive Altersversorgung betrugen insgesamt 572,8 Millionen Euro, 17 Millionen Euro mehr als 2023. Ende 2024 waren beim WDR 4.167 Beschäftigte in Voll- und Teilzeit fest angestellt, es gab 3.958,25 Vollzeit-Planstellen. Im Jahresdurchschnitt 2024 seien 3.724,21 Planstellen besetzt gewesen, das waren 94 Prozent.

Höhere Ausgaben für Sportgroßveranstaltungen

Die Urheber- und Leistungsvergütungen beliefen sich dem WDR zufolge auf 355,2 Millionen Euro, darunter 125,9 Millionen Euro Ausgaben für Honorare und 110,4 Millionen Euro für Auftragsproduktionen. Die Kosten für Koproduktionen und Programmgemeinschaftsaufgaben in der ARD und mit dem ZDF betrugen 2024 insgesamt 231 Millionen Euro. Das waren rund 26 Millionen Euro mehr als 2023. Der Anstieg erklärt sich laut dem WDR vor allem damit, dass im vorigen Jahr Sportgroßveranstaltungen wie die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und die Olympischen Sommerspiele in Paris stattfanden.

Die sonstigen Aufwendungen summierten sich demnach auf 376,2 Millionen Euro, darunter Unterhalts- und Reparaturkosten (59,2 Millionen Euro) und Ausgaben für den Einzug des Rundfunkbeitrags (42,2 Millionen Euro).

Der Fehlbetrag, mit dem der WDR das vergangene Jahr abschloss, wird aus Rücklagen gedeckt, die sich entsprechend verringern. Ende 2024 enthält die sogenannte Allgemeine Ausgleichsrücklage des WDR noch 121,9 Millionen Euro, 2023 waren es 177,6 Millionen Euro. Das Eigenkapital des WDR beläuft sich zum Jahresende 2024 auf insgesamt 364,1 Millionen Euro. Das sind 66 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor und entspricht dem Überschuss beim Betriebsergebnis.

vnn



Zuerst veröffentlicht 16.10.2025 11:13 Letzte Änderung: 16.10.2025 11:13

Schlagworte: Medien, Rundfunk, Finanzen, WDR, Jahresabschluss 2024, vnn, NEU

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