23.10.2025 14:19
Berlin/München (epd). Der Konsum von Kurzvideos über Tiktok, Instagram Reels oder Youtube Shorts steigt einer Studie zufolge in allen Altersgruppen. Während bei den 14- bis 29-Jährigen inzwischen über 90 Prozent mindestens eines der Angebote nutzten, seien es in der Bevölkerung ab 14 Jahren 59 Prozent, teilten die Landesmedienanstalten am Donnerstag mit. Die Studie "Video Trends 2025" wurde auf den Medientagen München vorgestellt.
Die Mehrheit der regelmäßigen Nutzerinnen und Nutzer verbringe mit Kurzvideos oft mehr Zeit, als ihnen lieb sei, heißt es in der Studie. Bei den 14- bis 19-Jährigen sei die ungewollte Nutzung am höchsten: Hier gaben 72 Prozent an, Tiktok häufig länger als gewollt zu nutzen. 65 Prozent sagten dies mit Blick auf Instagram Reels.
Die Hauptmotivation für das Schauen von Kurzvideos sei Unterhaltung (58 Prozent), gefolgt vom Bedürfnis nach Entspannung (42 Prozent). Häufig werde in "Leerlauf"-Situationen geschaut, um Langeweile zu vertreiben. Rund ein Drittel verwende Kurzvideos, um Informationen über aktuelle Themen zu erhalten. Nahezu die Hälfte der Bevölkerung ab 14 Jahren schaut laut Studie mindestens gelegentlich Tiktoks, Reels oder Shorts zu politischen oder gesellschaftlichen Themen.
Der überwiegende Teil der Nutzenden von Tiktoks, Reels und Shorts zu gesellschaftlichen oder politischen Themen habe angegeben, dort bereits Falschinformationen wahrgenommen zu haben: 68 Prozent auf TikTok, 57 Prozent in Reels und 55 Prozent in Shorts. Jüngere hätten sich besorgter über Falschinformationen gezeigt und zögen deutlich mehr Kriterien zur Prüfung der Glaubwürdigkeit heran. Dies deute auf eine höhere Medienkompetenz bei Jüngeren hin, heißt es.
Eva Flecken, Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten und Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, erklärte zu den Studienergebnissen: "Mit der steigenden Nutzung über alle Altersgruppen hinweg rücken aus regulatorischer Sicht Fragen wie die der Vielfaltssicherung, der Transparenz algorithmischer Systeme und der Auffindbarkeit verlässlicher Informationen in den Fokus." Empfehlungsmechanismen müssten nachvollziehbar ausgestaltet sein, um eine faire Sichtbarkeit gesellschaftlich relevanter Inhalte zu gewährleisten.
Seit über 15 Jahren erheben die Medienanstalten jährlich Daten und Fakten zu aktuellen Entwicklungen der Bewegtbildnutzung in Deutschland. Die "Video Trends" hießen bis 2021 "Digitalisierungsbericht Video".
Meldung aus dem epd-Basisdienst
rid
Zuerst veröffentlicht 23.10.2025 16:19 Letzte Änderung: 23.10.2025 16:30
Schlagworte: Medien, Internet, NEU
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