30.10.2025 12:19
München (epd). Nach Kritik am ZDF wegen der Beschäftigung eines Hamas-Mitgliedes bei einer von ihm beauftragten Produktionsfirma hat auch die ARD ihre Ortskräfte überprüft. Das ARD-Studio Tel Aviv arbeite nicht mit Produktionsfirmen oder Medienbüros im Gazastreifen zusammen, sondern mit wenigen Einzelpersonen, teilte ein Sprecher des Bayerischen Rundfunks (BR) auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) am Donnerstag in München mit. Das ARD-Studio in Tel Aviv, auch zuständig für die Palästinensischen Gebiete, arbeitet unter der Federführung des BR. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung (Donnerstag, online) darüber berichtet.
Der BR teilte weiter mit, dass die Zusammenarbeit mit diesen Personen seit etlichen Jahren vertrauensvoll sei und jeweils bereits vor dem 7. Oktober 2023 begonnen habe. In einer Reihe von persönlichen Gesprächen und früheren Begegnungen vor dem 7. Oktober 2023 hätten sie glaubhaft gemacht, dass keine Nähe zu Terrororganisationen bestehe. "Sie haben dies aktuell jeweils noch einmal versichert." Um diese Informationen sicherzustellen, seien beispielsweise auch Social Media-Profile überprüft worden. Man sei indessen auf Ortskräfte angewiesen, da der Zugang zu dem Gebiet für internationale Medien durch Israel blockiert werde.
Anfang der Woche hatte das ZDF bestätigt, dass ein getöteter Mitarbeiter einer Partnerfirma in Gaza der Terror-Organisation Hamas angehört hatte. Er sei aber nicht in journalistische Fragen eingebunden gewesen. Zuvor hatte das ZDF in einer ersten Mitteilung erklärt, die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Palestine Media Production beendet zu haben.
Die Hamas hatte am 7. Oktober 2023 mehrere Orte in Israel überfallen, etwa 1.200 Menschen getötet und Geiseln in den Gaza-Streifen verschleppt. In der Folge startete Israel eine Militäroffensive gegen die Hamas im Gaza-Streifen, Zehntausende Menschen wurden dabei getötet. Seit dem 10. Oktober gilt eine Waffenruhe.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
ema
Zuerst veröffentlicht 30.10.2025 13:19
Schlagworte: Medien, Fernsehen, Nahost, Konflikte
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