03.11.2025 10:26
Berlin/Caracas (epd). In Venezuela hat sich die Lage der Pressefreiheit laut der zivilgesellschaftlichen Organisation IPYS weiter verschlechtert. Es herrsche ein Klima der Angst und Selbstzensur, das durch Verfolgung und fehlende Aufklärung von Gewalt gefördert werde, heißt es in dem am Sonntag (Ortszeit) veröffentlichten Bericht des "Instituto Prensa y Sociedad".
Seit Jahresbeginn dokumentierte die Organisation demnach 130 Fälle, in denen gegen die Freiheit von Journalisten und Journalistinnen verstoßen wurde. Dazu zählen unter anderem 14 willkürliche Verhaftungen und 29 Fälle von direkten Drohungen. Dem Bericht zufolge sitzen derzeit 18 Medienschaffende im Gefängnis, neun von ihnen ohne Anklageschrift. Besonders besorgt zeigt sich die Organisation über das Verschwinden des Journalisten Joan Camargo. Dieser wurde laut Pressegewerkschaft am vergangenen Donnerstag von Unbekannten entführt und ist seitdem verschwunden. Es gäbe "ein Muster von Verschleppungen und politisch motivierten Inhaftierungen, mit denen die Ausübung des Rechts auf Information diszipliniert und bestraft werden soll", erklärte IPYS.
Die Organisation fordert die venezolanische Regierung auf, Fälle von Gewalt gegen die Presse aufzuklären, gegen die Verantwortlichen vorzugehen und Maßnahmen zu ergreifen, solche Übergriffe zu verhindern.
In Venezuela geht der seit 2013 regierende Präsident Nicolás Maduro massiv gegen die Opposition vor. Derzeit sind laut der Beobachtungsstelle für venezolanische Gefängnisse rund 1.900 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
mbs
Zuerst veröffentlicht 03.11.2025 11:26
Schlagworte: Venezuela, Medien
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