08.11.2025 11:24
Berlin (epd). Der Anteil von Journalistinnen in Führungspositionen ist laut einer Studie der Initiative ProQuote Medien das zweite Jahr in Folge gesunken. Aktuell liege er bei den Leitmedien durchschnittlich bei knapp 38 Prozent, hieß es bei der Vorstellung der Studie am Samstag in Berlin. Besonders abgeschlagen seien Regionalzeitungen und Onlinemedien, mit Anteilen von knapp 20 Prozent und darunter. Diese Entwicklung bremse eine geschlechtergerechte Verteilung von Führung im Journalismus spürbar, kritisierte die Initiative.
Sie fordert, die Hälfte der Führungspositionen in den deutschen Medienhäusern mit Frauen zu besetzen. "Vielfalt in Führungsspitzen ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch der Qualität und Zukunftsfähigkeit unserer Medien", sagte Vorständin Edith Heitkämper.
Laut Studie sind Frauen in Führungspositionen bei "Spiegel", "Zeit", "Süddeutsche Zeitung" und "Stern" höher repräsentiert als bei Medien mit bürgerlich-konservativer Ausrichtung wie "FAZ", "Focus", "Bild" und "Welt". Im Regionaljournalismus seien die Führungspositionen zudem noch einmal deutlich homogener besetzt: Von 109 gezählten Chefredakteurinnen und Chefredakteuren sind demnach 86 männlich.
Die geringste Zahl von Frauenführungskräften hätten die 30 reichweitenstärksten Onlinemedien mit einem Anteil von 16,7 Prozent. Das sei der geringste Wert innerhalb der fünf untersuchten Medienformen. Dagegen hätten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den oberen beiden Hierarchiestufen acht von dreizehn Sender einen Frauenanteil von knapp 50 Prozent oder höher.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
lob
Zuerst veröffentlicht 08.11.2025 12:24
Schlagworte: Medien, Frauen, Quoten
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