11.11.2025 10:59
München (epd). Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat sich für die Verlängerung der DABplus-Förderung ausgesprochen. Konkret handelt es sich dabei um die sogenannte Transformations-Anreiz-Förderung (TAF). Diese unterstützt digitale Angebote und setzt damit einen Baustein aus der vom Medienrat Ende 2023 beschlossenen Audiostrategie um, wie es in einer BLM-Mitteilung vom 30. Oktober heißt.
Die Förderung der Simulcast-Verbreitung, also der Verbreitung über UKW und DABplus, erfolgt demnach gestaffelt unter Berücksichtigung der UKW-Kosten jedes einzelnen Programms. Je nach Kostenbelastung im UKW-Sendernetz erhalten Simulcast-Programme eine DABplus-Förderung zwischen 0 und 50 Prozent. Davon profitieren vor allem Sender in ländlichen Regionen mit höheren UKW-Netzkosten.
Im Rahmen der TAF schüttete die BLM im Jahr 2025 aus Mitteln des Freistaates Bayern rund 1,8 Millionen Euro für die DABplus-Förderung an die bayerischen Hörfunkanbieter aus, wie BLM-Geschäftsführerin Annette Schumacher auf epd-Anfrage erklärte. Die Landeszentrale werde die Förderung für 2026 nunmehr beim Freistaat Bayern in gleichbleibender Höhe beantragen. Erste Vorgespräche diesbezüglich sind laut Schumacher bereits gelaufen. Man sei zuversichtlich, dass der Freistaat die für die Fortsetzung des TAF-Konzepts erforderlichen Mittel zur Verfügung stellt.
BLM-Präsident Thorsten Schmiege erklärte, in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Lage im privaten Hörfunk sei eine vielfältige Unterstützung der Sender unerlässlich - gerade vor dem Hintergrund der Doppelbelastung durch die Verbreitung via UKW und DABplus. "DABplus ist dabei perspektivisch der künftige digitale Verbreitungsweg. Um diese Transformation weiter zielführend zu begleiten, nimmt die Landeszentrale den konkreten Bedarf der einzelnen Anbieter in den Blick, um Programmvielfalt zu sichern und Wettbewerbsnachteile auszugleichen", sagte Schmiege. Man sei dem Freistaat Bayern dankbar, dass er die hierfür erforderlichen Mittel zur Verfügung stelle.
Die BLM hatte 2023 eine Audiostrategie entwickelt, nach der UKW über ein Stufenmodell spätestens 2032 eingestellt werden sollte. Anschließend sollte die terrestrische Hörfunkverbreitung nur noch über die Digitaltechnik DABplus fortgeführt werden. Diese Pläne hatten massive Proteste beim Großteil der bayerischen Privatradios ausgelöst, die existenzgefährdende Reichweiten- und Umsatzverluste befürchteten. Als Reaktion darauf wurde eine UKW-Verlängerung bis 2035 auf Antrag ermöglicht, sollte der Medienrat eine UKW-Verbreitung für die wirtschaftliche Tragfähigkeit bis dahin für erforderlich halten.
Laut der im Juni 2024 veröffentlichten Funkanalyse Bayern Hörfunk hatten 49,8 Prozent (Vorjahr: 48 Prozent) der Bevölkerung ab 14 Jahren Zugang zu DABplus im Haushalt. Jede und jeder Dritte schaltete im Schnitt täglich auch Digitalradio ein. Ein Drittel hatte Zugang zu mindestens einem DABplus-Autoradio (33,8 Prozent). Insgesamt baute DABplus seine Führung als digitaler Ausspielweg mit 32,6 Prozent aus.
koe
Zuerst veröffentlicht 11.11.2025 11:59 Letzte Änderung: 11.11.2025 12:01
Schlagworte: Medien, Bundesländer, Bayern, Medienanstalt, BLM, Thorsten Schmiege, NEU
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