18.11.2025 13:33
München (epd). Mehr als die Hälfte der Menschen nutzt laut einer Befragung täglich lokale Medien. Dies zahle direkt auf unsere Demokratie ein, teilte die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), die die Studie in Auftrag gegeben hat, am Dienstag in München mit. Wer regelmäßig lokale Medien liest, hört oder sieht, vertraut der Studie zufolge Institutionen stärker, fühlt sich besser informiert und erlebt mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt.
BLM-Präsident Thorsten Schmiege sagte, der Lokaljournalismus stehe unter Druck. "Das ist kein Niedergang, aber ein Weckruf." Wenn der lokale Journalismus seine gesellschaftliche Leitfunktion behalten wolle, müsse er "präsenter, dialogischer und vernetzter werden." Zugleich müssten auch die Nutzer "lokale Medien als verlässliche Orientierungsanker aktiv verteidigen", erläuterte der BLM-Präsident.
Wenn keiner mehr hinschaue, "ist unsere Demokratie in Gefahr", sagte Schmiege. Das befürchten auch die mehr als 2.000 repräsentativ Befragten mehrheitlich, wie es hieß. Wo Lokalredaktionen schrumpften oder verschwänden, entstünden viele "gefährliche Lücken": weniger Transparenz, weniger Kontrolle, weniger öffentlicher Diskurs. Zwei Drittel der Befragten haben dementsprechend die Sorge, dass ohne journalistische Angebote "wichtige Themen aus dem Blick geraten".
Mit der Studie "Lokaljournalismus & Demokratie" sollte in Erfahrung gebracht werden, welche Bedeutung lokale Berichterstattung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und demokratische Teilhabe hat.
Grundlage der Auswertung sind den Angaben zufolge eine qualitative Vorstudie mit vier Online-Fokusgruppen im Mai sowie eine repräsentative Befragung von 2.069 Personen ab 14 Jahren in Deutschland von Juli bis August.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
lbm
Zuerst veröffentlicht 18.11.2025 14:33 Letzte Änderung: 18.11.2025 15:41
Schlagworte: Medien, Umfragen, Journalismus, Demokratie, NEU
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