19.11.2025 04:21
Berlin (epd). Die Intendantin der Deutschen Welle (DW), Barbara Massing, kritisiert die geplante Etatkürzung für den Auslandssender. Der Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestages setze ein völlig falsches Signal. "Wir brauchen eine zukunftsfeste Finanzierung für die DW und ihre gewachsenen Aufgaben", sagte Massing der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch). "Zumindest die im Zuge moderater Tarifabschlüsse begründeten Mehrkosten sollten ausgeglichen werden", fügte sie hinzu.
Ansonsten müsse der Sender weiter schrumpfen. Bereits im vergangenen Jahr habe die Deutsche Welle Einsparungen von 20 Millionen Euro umgesetzt. Gleichzeitig sei der Bedarf an freien Informationen weltweit gestiegen, und die Pressefreiheit stehe immer mehr unter Druck. "Wir dürfen die Menschen, die glaubhafte und vertrauenswürdige Informationen suchen, nicht im Stich lassen", sagte Massing.
Ende vergangener Woche hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages entschieden, den Zuschuss zum Betriebsetat des Auslandssenders auf 395,4 Millionen Euro zu senken. Der Regierungsentwurf hatte noch 405,5 Millionen Euro vorgesehen. Zudem erhält die Deutsche Welle weitere 20 Millionen Euro Zuschuss für Investitionen, so dass der Etat des Senders im nächsten Jahr bei insgesamt 415,5 Millionen Euro liegen soll.
Die Deutsche Welle beschäftigt nach eigenen Angaben rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten in Bonn und Berlin und in zahlreichen Auslandsbüros weltweit. Der Sender ist Mitglied der ARD, wird aber aus Steuermitteln des Bundes finanziert. Mit ihren TV-, Online- und Radioangeboten erreicht er nach eigenen Angaben jede Woche 320 Millionen Nutzer.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
kfr
Zuerst veröffentlicht 19.11.2025 05:21
Schlagworte: Medien, Rundfunk, Finanzen
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