Weißes Haus richtet "Galerie der Schande" für Medien ein - epd medien

02.12.2025 09:04

Auf einer neuen Webseite prangert das Weiße Haus unter Donald Trump unliebsame Medien als "Fake News" an - mit Kategorien wie "Missetäter der Woche" und "Wiederholungstäter".

Washington (epd). Eine neue Webseite des Weißen Hauses attackiert Reporter und Medienhäuser, die US-Präsident Donald Trump missfallen. Pressesprecherin Karoline Leavitt erklärte, man ziehe "die Fake News zur Rechenschaft wie nie zuvor". Dutzende Medien, Journalisten und publizierte Beiträge werden in der "Galerie der Schande" angeprangert. Unter der Überschrift "Irreführend. Voreingenommen. Entlarvt." erklärt "www.whitehouse.gov/mediabias" bestimmte Medien zu "Missetätern der Woche". Eine andere Kategorie klassifiziert Medien als "Wiederholungstäter", darunter die "Washington Post", CBS News, die "New York Times", das "Wall Street Journal" und CNN. Die Seite ging am vergangenen Freitag online.

Als "Missetäter der Woche" nannte das Weiße Haus zu Beginn den "Boston Globe", den britischen "Independent" und CBS News. Diese hätten einen Videoaufruf demokratischer Kongressmitglieder falsch dargestellt. Darin hieß es, Angehörige der Streitkräfte müssten sich illegalen Befehlen widersetzen. Die Webseite des Weißen Hauses schreibt dazu, "Fake News"-Medien täten so, als habe der Präsident illegale Befehle gegeben. Dabei sei jeder Befehl von Trump gesetzmäßig gewesen.

Breites politisches Spektrum

Das Magazin "Newsweek" bezeichnete die Webseite als "Formalisierung" von Trumps langjähriger "Kampagne gegen die Mainstream-Medien". Die Seite richte sich gegen Firmen mit Eigentümern aus einem breiten politischen Spektrum, auch gegen die "Washington Post" von Amazon-Gründer Jeff Bezos und CBS News von David Ellison, obwohl Trump den Ankauf von CBS durch Ellisons Konzern Paramount als positiv für die Pressefreiheit bewertet habe.

Die auf der Webseite beanstandeten Beiträge sind vielfältig. Ein Text im "Wall Street Journal" über die negativen Auswirkungen von Trumps Zöllen auf die Einfuhr italienischer Pasta stimme nicht. "USA Today" und andere Medien hätten wohlwollend berichtet über den abgeschobenen Salvadorianer Kilmar Abrego Garcia, der in Wirklichkeit Mitglied einer kriminellen Gang sei. "Politico" habe Trumps Unterhändler mit Russland, Steven Witkoff, als unerfahren bezeichnet. Der Artikel sei "Müll", zitiert die Webseite US-Vizepräsident J.D. Vance.

Trump attackiert und beleidigt Reporter immer wieder auch persönlich. Im Oktober verließen fast alle akkreditierten Journalisten das US-Verteidigungsministerium aus Protest gegen restriktive Richtlinien.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

ege



Zuerst veröffentlicht 02.12.2025 10:04

Schlagworte: USA, Medien, Presse

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