09.12.2025 08:49
Berlin (epd). Der Gaza-Streifen ist im zu Ende gehenden Jahr das gefährlichste Gebiet für Journalistinnen und Journalisten weltweit gewesen. Knapp die Hälfte (43 Prozent) der insgesamt 67 zwischen 1. Dezember 2024 und 1. Dezember 2025 getöteten Medienschaffenden seien von der israelischen Armee in dem Küstenstreifen am Mittelmeer getötet worden, teilte Reporter ohne Grenzen am Dienstag in Berlin mit. Die meisten kämen in Kriegen ums Leben oder fielen kriminellen Netzwerken zum Opfer, hieß es außerdem.
Die Organisation berichtete zudem, dass die russische Armee in der Ukraine weiterhin gezielt ausländische wie ukrainische Reporter und Reporterinnen ins Visier nehme. Auch im Sudan sei Berichterstattung wegen des dort herrschenden Bürgerkriegs zu einer lebensgefährlichen Arbeit geworden, und in Mexiko hätten kriminelle Organisationen neun Medienschaffende ermordet. Mexiko sei damit das zweitgefährlichste Land der Welt für Journalistinnen oder Journalisten. Auf ganz Lateinamerika entfalle fast ein Viertel (24 Prozent) der weltweit ermordeten Medienschaffenden.
In 62 Ländern seien zudem insgesamt 503 Reporterinnen und Reporter in Haft. Die meisten von ihnen (121) säßen in chinesischen Gefängnissen, gefolgt von Russland (48) und Myanmar (47). Russland halte darüber hinaus mit 26 Personen ukrainischer Nationalität mehr ausländische Journalistinnen und Journalisten gefangen als jeder andere Staat der Welt.
In Syrien seien ein Jahr nach dem Sturz des früheren Diktators Baschar al-Assad viele Medienschaffende, die während seiner Herrschaft verschwanden, "weiterhin unauffindbar". Syrien sei das Land mit der höchsten Zahl an Medienschaffenden mit ungewissem Schicksal - "mehr als ein Viertel aller weltweit Vermissten sind dort verschwunden".
sro
Zuerst veröffentlicht 09.12.2025 09:49 Letzte Änderung: 09.12.2025 10:54
Schlagworte: Medien, Konflikte, NEU
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