09.12.2025 12:22
Brüssel (epd). Die Europäische Kommission hat ein weiteres Verfahren gegen Google eingeleitet, um zu prüfen, ob das Unternehmen gegen EU-Wettbewerbsregeln verstößt. Konkret geht es um die Frage, ob Google Inhalte von Webseiten und Youtube-Videos für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) nutzt, ohne die Ersteller angemessen zu bezahlen oder ihnen ein Widerspruchsrecht einzuräumen, erklärte die Kommission am Dienstag in Brüssel. Zudem will die Behörde untersuchen, ob sich Google selbst privilegierten Zugang zu diesen Inhalten verschaffe und dadurch Entwickler konkurrierender KI-Modelle benachteilige.
"Eine freie und demokratische Gesellschaft braucht vielfältige Medien und offenen Zugang zu Informationen. KI bringt viele Vorteile, darf aber nicht die Grundprinzipien unserer Gesellschaften gefährden", erklärte Teresa Ribera, Vizepräsidentin der Kommission.
Corint Media, die Verwertungsgesellschaft privater Medienanbieter, begrüßte die Einleitung des Verfahrens gegen Google. "Die digitalen Gatekeeper nutzen journalistische Inhalte zugunsten der eigenen Geschäftsmodelle seit langem - ohne jede faire Kompensation", erklärte Geschäftsführerin Christine Jury-Fischer. Die Nutzung von KI-Funktionen auf Basis fremder Inhalte verschärfe die Ausbeutung und den Ersatz journalistischer Inhalte auf bisher unerreichtem Niveau.
Die Einleitung des Verfahrens bedeutet noch keinen Beweis für einen Verstoß. Die EU-Kommission hat Google und den Mutterkonzern Alphabet bereits mehrfach mit Wettbewerbsstrafen belegt.
mab
Zuerst veröffentlicht 09.12.2025 13:22 Letzte Änderung: 09.12.2025 13:49
Schlagworte: Medien, Internet, EU, NEU
zur Startseite von epd medien