15.12.2025 12:03
Frankfurt a.M. (epd). Der Hessische Rundfunk (HR) plant im kommenden Jahr mit Aufwendungen in Höhe von 563 Millionen Euro und Erträgen von knapp 593 Millionen Euro. Dadurch ergebe sich ein Überschuss von rund 30 Millionen Euro, teilte der Sender am 12. Dezember mit. Der HR-Rundfunkrat genehmigte den von Intendant Florian Hager vorgelegten Haushaltsplan einstimmig.
Der Überschuss ist nach Angaben des Senders unter anderem dadurch begründet, dass dem HR Erträge zufließen, "die das Jahresergebnis erhöhen, aber nicht für das operative Geschäft verausgabt werden können". Daneben fielen die Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen aufgrund des derzeit steigenden Zinsniveaus geringer aus als in vergangenen Jahren.
Intendant Hager erklärte, der Haushalt gebe Planungssicherheit, "obwohl wir mit eingefrorenem Beitrag, steigenden Kosten und einem massiven Reformauftrag klar unterfinanziert sind". Der Sender müsse "weiter konsequent sparen, Personal abbauen und Investitionen sehr gezielt priorisieren". Insgesamt ist der HR nach eigenen Angaben zum 31. Dezember 2024 mit einem handelsrechtlich negativen Eigenkapital von 329 Millionen Euro belastet.
Das negative Eigenkapital sei maßgeblich durch die "Bewertungsgrundlagen bei den Altersvorsorgerückstellungen" und Altersteilzeitrückstellungen nach den Regelungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes begründet, heißt es im online veröffentlichten Jahresbericht für 2024. Die Zinswende führe zu einer "langsamen, aber stetigen Erholung des Eigenkapitals".
Die Rundfunkratsvorsitzende Miriam Dangel sagte, der HR verändere sich seit Jahren: "Er wird kleiner, reduziert Personal und setzt Reformen um. Er muss zugleich mit technologischen Entwicklungen Schritt halten und ein relevantes lineares und digitales Programmangebot sicherstellen, das die regionale Vielfalt abbildet." Das seien große Herausforderungen, die Gremien begleiteten die Veränderungsprozesse kritisch und konstruktiv. "Wir begrüßen Dialog-Initiativen mit Menschen in Hessen und - auch auf ARD-Ebene - mit Verlegern und Institutionen", so Dangel.
In seiner Sitzung am 12. Dezember wählte der HR-Rundfunkrat zudem Michaela Kilian-Bock für die Amtszeit von sieben Jahren in den HR-Verwaltungsrat. Sie folgt auf Wolfgang Greilich, dessen Amtszeit in dem Aufsichtsgremium am 31. Dezember 2025 endet. Kilian-Bock ist Juristin. Von 2012 bis zu ihrer Pensionierung im Juni 2024 leitete sie als Direktorin das Amtsgericht Bad Hersfeld, von 2000 bis 2008 war sie dort stellvertretende Direktorin.
Greilich gehörte dem Verwaltungsrat seit Januar 2012 an. Zuvor war der Jurist von März 2009 bis Dezember 2011 als Vertreter des Hessischen Landtags Mitglied des HR-Rundfunkrats und stellvertretender Vorsitzender des Programmausschusses Hörfunk. Der HR-Verwaltungsrat besteht aus neun Mitgliedern. Sieben Mitglieder werden vom Rundfunkrat, zwei von den Beschäftigten des Senders gewählt.
Des Weiteren hat der Rundfunkrat seine Ausschüsse neu strukturiert. Von 2026 an werde sich ein gemeinsamer Programmausschuss medienübergreifend mit dem HR-Programmangebot befassen, hieß es. Ein ständiger Unterausschuss werde Programmbeschwerden prüfen und beraten. Dafür sei die Satzung des Rundfunkrats geändert worden.
Die Rundfunkratsvorsitzende Dangel erklärte: "Immer mehr Programmangebote werden für eine Ausspielung auf mehreren Kanälen geplant. Mit dem übergreifenden Programmausschuss reagieren wir auf diese Veränderungen und heben die inzwischen unzeitgemäße Trennung nach einzelnen Ausspielwegen auf zugunsten einer umfassenden Betrachtung."
rid
Zuerst veröffentlicht 15.12.2025 12:38 Letzte Änderung: 15.12.2025 13:03
Schlagworte: Medien, Rundfunk, Finanzen, HR, Wirtschaftsplan, NEU
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