Deutschlandradio plant für 2026 mit Minus von 33,1 Millionen Euro - epd medien

16.12.2025 15:28

Das Deutschlandradio plant für 2026 mit Aufwendungen und Ausgaben von über 300 Millionen Euro. Der Haushaltsplan des Senders verzeichnet dabei im Ergebnis ein Minus von 33,1 Millionen Euro, das aber durch Rücklagen ausgeglichen werden kann.

Deutschlandradio-Funkhaus am Hans-Rosenthal-Platz in Berlin

Berlin/Köln (epd). Der Hörfunkrat des Deutschlandradios hat am 4. Dezember den Wirtschaftsplan der Sendeanstalt für das Jahr 2026 genehmigt. Der Plan sehe Erträge und Einnahmen in Höhe von insgesamt 294,0 Millionen Euro vor, dem stünden Aufwendungen und Ausgaben in Höhe von 327,1 Millionen Euro gegenüber, teilte Deutschlandradio am 8. Dezember mit. Somit ergebe sich im Haushaltsplan ein Minus von 33,1 Millionen Euro. Diese Unterdeckung werde "planmäßig aus vorhandenen Rücklagen finanziert".

Im Jahr 2024 lagen die Einnahmen des Deutschlandradios bei insgesamt 278,7 Millionen Euro, die Ausgaben bei 276,8 Millionen, wie der vom Hörfunkrat genehmigte Jahresabschluss ausweist. Somit hat die Hörfunkanstalt das Jahr 2024 laut der Ertrags- und Aufwandsrechnung mit einem Überschuss von 1,9 Millionen Euro abgeschlossen. Die Mitarbeiterzahl der Anstalt belief sich im Jahr 2024 auf 747 Festangestellte (Voll- und Teilzeitstellen zum 31.12.2024). Nach der Genehmigung des Abschlussberichts durch den Hörfunkrat wurde Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue vom Gremium für das Geschäftsjahr 2024 einstimmig entlastet.

"Besondere Verantwortung"

Raue sagte dem epd zur Situation des Senders: "Deutschlandradio trägt als öffentlich-rechtlicher Rundfunkanbieter eine besondere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und den Beitragszahlern. Wir setzen konsequent und mit nachweisbarem Erfolg auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit - eine solide Grundlage, um die anspruchsvollen Aufgaben der kommenden Jahre anzugehen, beispielsweise die Ausweitung unserer Dialog- und Partizipationsangebote."

Der Hörfunkrat stimmte auf seiner Sitzung in Berlin auch der neuen Satzung für das Intendantenwahlverfahren zu. In den vergangenen Wochen war die Satzung nach den Vorgaben des Reformstaatsvertrags gemeinsam mit dem Verwaltungsrat des Deutschlandradios ausgearbeitet worden. Der Verwaltungsrat hatte zu den Neuerungen bereits vor dem Hörfunkrat einen zustimmenden Beschluss gefasst. Das Intendantenwahlverfahren wird nun künftig in einer gemeinsamen Satzung des Verwaltungsrats und des Hörfunkrats geregelt. Sie enthält unter anderem detaillierte Festlegungen zu den inhaltlichen Anforderungen an das Amt.

64.000 Hörerservice-Kontakte

Der Hörfunkrat informiert sich nach eigenen Angaben seit dem Jahr 2015 anhand einer umfangreichen Übersicht über Lob, Beschwerden und Kritik zu seinen Programmen. Neben dem Hörerservice komme dabei auch den sozialen Netzwerken eine wichtige Rolle zu, hieß es. Von Januar bis Oktober 2025 verzeichnete der Hörerservice laut Pressemitteilung rund 64.000 Kontakte, was eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeute. Häufig angesprochene Themen waren der Nahost-Konflikt, die Berichterstattung über die USA und deren Präsident Donald Trump sowie über den Krieg in der Ukraine.

Der vollständige Bericht hierzu werde noch auf der Website des Hörfunkrats veröffentlicht, kündigte das Gremium an. Der Bericht sei ein "wichtiger Seismograf für die innerdeutsche Debattenlage", für die Arbeit der Programme und die Bewertung durch den Hörfunkrat, erklärte Katrin Hatzinger, die Vorsitzende des Gremiums. Allerdings wünscht sich der Hörfunkrat laut Mitteilung noch weitergehende quantitative Analysen zu den Hörerreaktionen.

Der Programmausschuss des Hörfunkrats prüfte darüber hinaus sechs aktuelle Programmbeschwerden zu verschiedenen Themen. Bei den kritisierten Beiträgen konnte der Ausschuss keine Verletzung der Programmgrundsätze erkennen, so dass die Beschwerden abgewiesen wurden.

dra



Zuerst veröffentlicht 16.12.2025 16:28 Letzte Änderung: 16.12.2025 17:49

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