18.01.2024 09:00
Marl (epd). Für den 60. Grimme-Preis sind 64 Produktionen und Einzelleistungen nominiert. Insgesamt hätten die Nominierungskommissionen mehr als 750 Einreichungen gesichtet, teilte das Grimme-Institut am Donnerstag in Marl mit. Dabei fänden sich mit zwölf Beiträgen in diesem Jahr außergewöhnlich viele Produktionen des Privatfernsehens sowie der Pay-TV- und Streaminganbieter unter den Nominierten. Alleine Disney+ sei im ersten Jahr nach dem Start seines deutschen Angebots mit drei Produktionen vertreten. Der 1964 erstmals verliehene undotierte Grimme-Preis gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis.
Etliche nominierte Beiträge beschäftigten sich mit der deutschen Geschichte, hieß es. Dazu zählten etwa der Film "Ich bin! Margot Friedländer" (ZDF) über die Lebensgeschichte der 101-jährigen Holocaust-Überlebenden, "Stalingrad - Stimmen aus Ruinen" (rbb/ARTE/NDR) und "Sam - Ein Sachse" (Disney+) über die Geschichte des ehemaligen Polizeibeamten Samuel Meffire, der als erster afrodeutscher Polizist Ostdeutschlands gilt.
Mit aktuellen politischen Konflikten befassen sich nominierte Produktionen wie "Ukraine - Kriegstagebuch einer Kinderärztin" (rbb/ARTE) und die "Monitor"-Ausgabe "Die Märtyrer-Kinder - Im Herzen des Nahostkonflikts" (WDR). Um Musik als Spiegel von Kultur und Gesellschaft geht es den Angaben zufolge unter anderem in "Songs of Gastarbeiter - Liebe, D-Mark und Tod" (WDR/rbb/ARTE) und in "HYPECULTURE: Straßenslang - Wie Rap Deutschland verändert" (funk).
Für die "Besondere Journalistische Leistung" gibt es drei Nominierungen. Vorgeschlagen sind die Redaktion von "Monitor" für ihre herausragenden Recherchen zum Thema Migration, ARD-Korrespondentin Katharina Willinger für ihre Berichterstattung aus der Türkei und dem Iran sowie das Rechercheteam hinter der Dokumentation "China. Macht. Essen" (SWR/BR/MDR/rbb).
Eine deutsch-kenianische Kooperation ist den Angaben zufolge für einen Spezial-Preis in der Kategorie Fiktion nominiert. Deutsche Expertinnen und Experten von ZDF/ARTE und der Berliner Produktionsfirma good karma fiction hätten das kenianische Produktionsteam der ersten kenianischen Netflix-Serie "Country Queen" redaktionell begleitet und beraten.
Ab dem 27. Januar werden die Jurys in Marl tagen und über die Vergabe von 16 möglichen Grimme-Preisen in den Kategorien Information und Kultur, Fiktion, Unterhaltung und Kinder und Jugend beraten. Am 14. März sollen die Preisträger bekanntgegeben werden, für den 26. April ist die Preisverleihung geplant.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
lwd
Zuerst veröffentlicht 18.01.2024 10:00 Letzte Änderung: 22.01.2024 11:41
Schlagworte: Medien, Fernsehen, Auszeichnungen, NEU
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