TV-Moderatorin Kottmann ist Europäische Journalistin des Jahres - epd medien

14.10.2024 13:49

Bei der Verleihung der Prix Europa Awards in Berlin ist die BR-Moderatorin Mirjam Kottmann als Europäische Journalistin des Jahres ausgezeichnet worden. Auch die HR-Produktion "Die Zweiflers" erhielt einen Preis.

Die Gewinner des Prix Europa

Berlin (epd). Die deutsche TV-Nachrichtenmoderatorin und Reporterin Mirjam Kottmann ist Europäische Journalistin des Jahres. Die BR-Journalistin, die wegen Multipler Sklerose im Rollstuhl moderiert, erhielt den Ehrenpreis bei der Verleihung der Prix Europa Awards 2024 am 11. Oktober in Berlin. Zudem wurden dort 16 Medienproduktionen ausgezeichnet, darunter zwei deutsche: die HR-Produktion "Die Zweiflers" über eine jüdische Familie in Frankfurt wurde als beste Mini-Serie ausgezeichnet, die RBB-Dokumentation "Das Strohmann-Kartell - Dienstleister für die Mafia" erhielt den Preis für die beste TV-Investigation.

Die 50-jährige Kottmann verbreite durch ihre Sichtbarkeit im Rollstuhl eine wichtige Botschaft, sagte RBB-Intendantin Ulrike Demmer in ihrer Laudatio: "Ihre herausragende journalistische Leistung und ihre Charakterstärke machen sie nicht nur zu einer Pionierin, sondern zu einem Vorbild für uns alle." Kottmanns Arbeit erinnere daran, dass es im Journalismus nicht nur darum gehe, die Öffentlichkeit zu informieren, sondern auch darum, "gültige Normen zu hinterfragen und Ungerechtigkeit zu bekämpfen", sagte Demmer. Der Ehrenpreis wird jedes Jahr an eine Person aus der Medienbranche verliehen, die festgefahrene Strukturen durchbricht, Grenzen überschreitet und Sichtweisen nachhaltig verändert.

Preis für niederländischen Podcast

Zwei Fernseh-Preise gingen auch nach Norwegen: Bester Dokumentarfilm wurde "A New Kind of Wilderness" über eine sechsköpfige, autark in den norwegischen Wäldern lebende Familie. Die norwegische Produktion "Dates in Real Life" über Beziehungsprobleme in Zeiten der Virtual Reality wurde beste TV-Serie. Als besten Spielfilm prämierte die Jury "Criminal Son" aus Frankreich; in dem Film wird ein Elternpaar mit der harten Tatsache konfrontiert, dass ihr Sohn eine Vergewaltigung begangen hat. Beste Dokumentarserie wurde die niederländische Produktion "The Butlers" über junge Menschen, die eine Ausbildung zum Butler durchlaufen.

Bei den Audioproduktionen wurde das litauische Radio-Feature "Coming Out" über ein homosexuelles Paar als beste Audiodokumentation ausgezeichnet. Der Preis für die beste Dokumentar-Serie ging an den niederländischen Podcast "I'm a 'Kweekje'" über die Familiengeschichte einer Niederländerin mit surinamischer Herkunftsgeschichte. Die Auszeichnung als beste Audio-Investigation erhielt die schwedische Radioproduktion "The Agents". Der BBC-Podcast "To Catch a Scorpion" errang den Preis für die beste investigative Audio-Serie. Die Serie war Anfang Oktober in Turin mit dem Prix Italia ausgezeichnet worden.

Hörspiel "Blasse Stunden" ausgezeichnet

Die BBC-Produktion "Franz and Felice" über Franz Kafkas Beziehung mit Felice Bauer wurde als bestes Hörspiel ausgezeichnet, der Preis für die beste Hörspielserie nach Frankreich für "The Fall of Lapinville", einen humorvollen Podcast über das nahende Ende der Welt. Bestes Musik-Programm wurde die norwegische Podcast-Serie "The Pianist", die Geschichte einer psychisch kranken Jazz-Musikerin.

Den Preis für das beste Online-Jugend-Projekt erhielt das niederländische Social-Media-Format für literaturaffine junge Menschen "The Bookmarker Club". Als bestes Online-Medien-Projekt wurde "44.000 Shades of Gray - AI-mapping of Norways Nature Loss" aus Norwegen ausgezeichnet.

Den erstmals vergebenen Prix Europa Iris für das beste Medienprojekt über Identität, Diversität und Inklusion erhielt das zweisprachige österreichische Radiohörspiel "Blasse Stunden / Blijedi sati". Die ORF-Produktion von Manuela Tomic und Andreas Jungwirth hatte Anfang Oktober ebenfalls eine Auszeichnung beim Prix Italia erhalten.

Der Prix Europa zeichnet seit 1987 jedes Jahr die besten europäischen Medienproduktionen aus. Getragen wird er von einem Bündnis aus derzeit 22 europäischen Rundfunkanstalten. Die Präsidentschaft lag in diesem Jahr beim Intendanten des französischsprachigen belgischen Rundfunks RTBF Jean-Paul Philippot. Gastgeber war der RBB mit Unterstützung des Landes Berlin.

rks



Zuerst veröffentlicht 14.10.2024 15:49 Letzte Änderung: 15.10.2024 18:12

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