15.01.2025 10:16
Roswitha Erlenwein, CDU-Politikerin und ehemalige Vorsitzende des Rundfunkrats von Radio Bremen, ist im Alter von 94 Jahren verstorben. "Wer damals dabei war, schildert, wie sehr ihr Rundfunkratsvorsitz von ihrer integrativen Art, ihrer unabhängigen Gremienarbeit, ihrer Erfahrung und ihrem unermüdlichen Engagement geprägt war", sagte Klaus Sondergeld, derzeitiger Vorsitzender des Gremiums. Erlenwein war als Vertreterin des Bremer Frauenausschusses seit 1985 Mitglied des Rats und wurde 1996 zur Vorsitzenden gewählt. Sie bekleidete das Amt anschließend für zehn Jahre.
Die Journalistin Christine Kensche, zuletzt Israel-Korrespondentin der "Welt", ist tot. "Wir trauern um unsere Reporterin Christine Kensche. Sie war eine Ausnahme-Journalistin, die überall Geschichten fand und so erzählte, dass sie Herz und Kopf erreichten", schrieb Philip Volkmann-Schluck, Managing Editor Foreign Desk, in seinem Nachruf für Kensche bei der "Welt". Kensche, geboren 1982, studierte Geschichte, Politik und Germanistik in Bonn und Rom, berichtete als freie Reporterin aus Italien, Israel, Gaza und dem Westjordanland. Sie war seit 2014 Redakteurin der "Welt" und "Welt am Sonntag". Seit 2020 war sie Korrespondentin in Israel.
Der Presseball Berlin verleiht am 18. Januar einen Ehrenpreis für Presse- und Meinungsfreiheit an Gérard Biard, den Gründer und Herausgeber der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo". Am 7. Januar jährte sich der terroristische Anschlag auf das Magazin zum zehnten Mal. Zur Ehrung Biards wird die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, die Laudatio halten. Die Eröffnungsrede des Abends hält der regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU). Im Mittelpunkt des Abends stehe "die unentbehrliche Bedeutung der Presse- und Meinungsfreiheit als das Fundament unserer Demokratie", teilten die Veranstalter mit.
Vor der Bundestagswahl am 23. Februar wollen Medienhäuser wieder Tausenden von Bundesbürgern ein Gegenüber für ein politisches Streitgespräch vermitteln. Die bereits zum sechsten Mal veranstaltete Kampagne "Deutschland spricht" werde dieses Jahr von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", "Zeit Online" und erstmals auch von "Bild" verantwortet, teilten die Medienunternehmen mit. Das ursprünglich von "Zeit Online" vor der Bundestagswahl 2017 entwickelte Format sieht vor, dass Interessierte auf einer Internetseite einige kontrovers diskutierte Fragen beantworten. Ein Algorithmus bringt die Teilnehmer mit einem in der Nähe lebenden Menschen zusammen, der möglichst gegensätzliche Auffassungen vertritt. Die ausgewählten Paare sollen sich dann zu einer "offenen und respektvollen politischen Diskussion" treffen. In diesem Jahr sollen die Gespräche am 16. Februar, eine Woche vor dem Wahltermin, stattfinden. Nach Angaben der Medienhäuser beteiligten sich seit dem Start 2017 mehr als 80.000 Menschen an "Deutschland spricht".
Die Funke Mediengruppe verkauft ihr Hifi-Magazin "Stereo" an Falkemedia. "Ich freue mich sehr, dass wir mit Falkemedia einen Käufer gefunden haben, der die Bedeutung und Exzellenz der Marke versteht und gemeinsam mit dem Stereo-Team weiter ausbauen möchte", erklärte Jesper Doub, Geschäftsführer der Funke-Zeitschriftensparte. Falkemedia, 1994 von Kassian Alexander Goukassian gegründet, bietet ein breites Portfolio an Video-, Web-, App- und Print-Formaten. Das Unternehmen beschäftigt rund 170 Mitarbeitende an Standorten in Kiel, Köln und Hamburg. "Die Ziele beider Unternehmen, Menschen mit großartigen Medien über alle Kanäle zu begeistern, passen perfekt zusammen", sagte Falkemedia-CEO Goukassian. Die Produktion von "Stereo" soll weiterhin in Euskirchen bei Bonn verbleiben.
Der Berliner Brumaire Verlag hat das neue Wirtschaftsmagazin "Surplus" mit einem Web-Auftritt und Social-Media-Kanälen gestartet. Herausgegeben wird es von Adam Tooze, Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Columbia University in New York, Isabella Weber, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der University of Massachusetts Amherst und dem Ökonomen und Publizisten Maurice Höfgen. Chefredakteur ist der Ökonom Lukas Scholle. Das Magazin bringe "führende ökonomische Denkerinnen und Denker zusammen", teilte der Verlag mit. Neben Onlineartikeln und Videoformaten erscheine alle zwei Monate ein Printmagazin. Die erste Ausgabe soll am 10. Februar erscheinen und trage den Titel "Wege aus dem Wirtschaftschaos".
Der MDR verzeichnete 2024 ein deutliches Plus bei der Online-Nutzung. Erstmals seien im ganzen Jahr rund 576 Millionen Besuche gezählt worden, teilte der Sender mit. Das sei ein Zuwachs von rund 23 Prozent im Vergleich zu 2023. In der ARD-Mediathek stieg die Zahl der Abrufe von MDR-Inhalten auf etwa 265 Millionen. Dies sei ein Plus von fast 40 Prozent. Die Dauer der Wiedergabe habe sich auf gut 91 Millionen Stunden (plus 45 Prozent) erhöht. Die MDR-Angebote in der ARD-Audiothek wurden 13 Millionen Mal abgerufen. Der Marktanteil bei den Zuschauern der linearen Fernsehnutzung liege mit 9,9 Prozent nahezu stabil zum Vorjahresergebnis mit damals 10,1 Prozent, hieß es.
Die Chöre und Orchester der ARD-Anstalten laden ab dem 18. Januar wieder zu ihrer bundesweiten "ARD-Woche der Musik" ein. Wie der BR mitteilte, dreht sich bis zum 26. Januar in der Aktionswoche diesmal alles um die beiden befreundeten Komponisten Johannes Brahms (1833-1897) und den als "Walzerkönig" bekannten Johann Baptist Strauss (1825-1899). Der BR verantwortet mit dem NDR die "ARD-Woche der Musik" federführend. Im Zentrum steht die Musikvermittlung. Die ARD-Anstalten laden deshalb junges Publikum in Konzertsälen, Schulen, Kindergärten oder auch bei Online-Veranstaltungen dazu ein, klassische Musik zu entdecken.
Die ARD hat die Ausstrahlung ihrer Fernsehprogramme in Standard Definition (SD) per Satellit beendet. Dem ging 14 Jahre lang eine doppelte Ausstrahlung in SD und High Definition (HD) voraus. Hintergrund ist dem Senderverbund zufolge, dass die Nutzung der SD-Verbreitung seit Jahren kontinuierlich abgenommen hat und nur noch ein kleiner Teil der Fernsehhaushalte SD nutzt. Durch die Einstellung der SD-Ausstrahlung senke die ARD die Kosten für die Programmverbreitung, hieß es. Zuschauerinnen und Zuschauer, die noch nicht auf HD umgestellt haben, sähen auf den alten Programmplätzen bis 30. Januar eine Hinweistafel mit Informationen zur Abschaltung sowie einem Verweis zur zentralen Kontaktstelle. Die ZDF-Programme, 3sat und Kika schalten am 18. November das SD-Signal ab.
Das ZDF und das Saarland kooperieren in einem Pilotprojekt zur Medienbildung an Schulen. Ausgewählte und altersgerechte Bildungsinhalte des Mainzer Senders sind über die länderübergreifende Bildungsmediathek Mundo abrufbar, die direkt in die saarländische Bildungscloud "Online Schule Saar" eingebunden werden können, wie beide Partner mitteilten. Lehrkräften stehen demnach Inhalte aus Sendungen wie "Terra X", "Logo!" oder "Wiso" zur Verfügung. Hinzu kämen Beiträge über Medienbildung und zum Erkennen von Desinformation. Das Pilotprojekt ist Teil der Initiative "ZDF goes Schule", die im Oktober 2024 begonnen hat.
Die Madsack Mediengruppe hat ein neues Corporate Design. Das zuletzt 2013 überarbeitete Erscheinungsbild des Unternehmensauftritts sei weiterentwickelt worden, teilte das Unternehmen mit. Prägend für das neue Corporate Design sei die Farbe Kupfergrün. Zentrales Element des Firmenlogos ist der Stammsitz der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Das neue Design vereinheitlicht den Auftritt aller Marken und Gesellschaften der Mediengruppe. Zur Madsack Mediengruppe zählen 20 Zeitungstitel, das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) mit mehr als 100 Partnerzeitungen, Digitalangebote sowie Anzeigenblätter.
Die Stiftung Media Forward Funds (MFF) hat vier Projekten aus der Schweiz und Österreich Förderungen von bis zu 400.000 Euro zugesagt. 300.000 Euro gehen an das Schweizer Investigativmedium "Reflekt", das seit mehr als fünf Jahren regelmäßig Missstände aufdeckt, für die Produktion von Videos für Soziale Netzwerke. Das österreichische Investigativmedium "Dossier" wird mit 390.000 Euro gefördert. Das Geld soll dafür eingesetzt werden, die Ergebnisse der Recherchen auf die Theaterbühne zu bringen. Das österreichische "Medienhaus andererseits", bei dem Menschen mit und ohne Behinderung in einer inklusiven Redaktion arbeiten, erhält 400.000 Euro für einen neuen Newsletter. Das Schweizer Lokalmedium "Tsüri" erhält ebenfalls 400.000 Euro für die Stärkung der Vertriebskanäle. Der im Sommer gestartete MFF ist eine private Stiftungsinitiative zur Förderung des Journalismus in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Er verfügt über rund neun Millionen Euro von Stiftungen wie Schöpflin, Rudolf Augstein und Mercator.
red
Zuerst veröffentlicht 14.01.2025 09:35 Letzte Änderung: 15.01.2025 11:16 (In einer früheren Version dieser Kurzmeldungsübersicht hieß es, das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) der Madsack Mediengruppe habe rund 60 Partnerzeitungen. Es sind aber mehr als 100 Partner. Wir haben die Angabe korrigiert.)
Schlagworte: Medien, Januar, Personalien, Auszeichnungen, Kurze, 2025, NEU
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