11.02.2025 14:50
München (epd). Der Streamingdienst Joyn des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 hat die Mediatheken von ARD und ZDF ohne Zustimmung der beiden Sender in seine Plattform eingebunden. Auf der Webseite von Joyn sind beide Mediatheken in der Senderübersicht derzeit prominent über den eigenen Angeboten platziert. ARD und ZDF erklärten am Dienstag auf epd-Anfrage, dass dieses Vorgehen nicht abgesprochen sei. Zuerst hatte "Cablevision Europe" darüber berichtet.
Wie ein Sprecher von Seven.One Entertainment dem epd mitteilte, handle es sich um einen vorläufigen Beta-Test, um mit "den öffentlich-rechtlichen-Rundfunkanstalten zu prüfen, wie wir am besten die ARD- und ZDF-Mediatheken-Inhalte" einbinden. "Wir stehen hierzu in einem intensiven Austausch mit den Öffentlich-Rechtlichen", so der Sprecher.
Die ARD teilte jedoch mit: "Zu dieser Testphase gibt es kein Einvernehmen und wir bereiten derzeit unser weiteres Vorgehen vor." Und auch das ZDF bestätigte: "Wir nehmen die Testphase von Joyn zur Kenntnis und prüfen derzeit unser weiteres Vorgehen."
Hintergrund der Testphase sind laut Joyn neue Lizenzabkommen zwischen dem Streamingdienst, der ARD und dem ZDF. Ende Januar gab Joyn bekannt, ab sofort mehrere Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu zeigen, darunter die "Lindenstraße" und "Das Großstadtrevier". Möglich sei dies durch eine Kooperation mit ARD Plus, der WDR Mediagroup und High View. Darüber hinaus sollen durch einen Lizenzvertrag mit ZDF Studios ab dem ersten Quartal dieses Jahres mehr als 2.700 Programmstunden mit Formaten wie "Küstenwache" und "Derrick" kostenlos abrufbar sein.
cph
Zuerst veröffentlicht 11.02.2025 15:50 Letzte Änderung: 11.02.2025 16:10
Schlagworte: Medien, Internet, Joyn, ARD, ZDF, cph, Hechler, NEU
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