09.04.2025 08:13
Hamburg (epd). Der Verleger der "New York Times", Arthur G. Sulzberger, zeigt sich besorgt über den Zustand der Presse- und Meinungsfreiheit in den USA. US-Präsident Donald Trump sei "längst hinter uns her", sagte Sulzberger dem Magazin "Stern". "Er hat uns wiederholt verklagt." Die Branche sollte vorbereitet sein, "dass die Regierung die Hebel der Macht nutzen wird, um Druck auf uns auszuüben", mahnte der Verleger. Er betonte: "Wir fühlen uns dafür gut gerüstet."
Sulzberger verwies auf die "reiche Tradition einer freien und unabhängigen Presse" in den USA und schränkte zugleich ein: "Wir stehen unter dem stärksten Druck seit Generationen."
Die Demokratie ist unverwüstlich, aber wir müssen für sie kämpfen.
Der Verleger der "New York Times" zeigte sich zuversichtlich, dass die Demokratie verteidigt werden kann. "Ich denke, die Demokratie ist unverwüstlich, aber wir müssen für sie kämpfen." Der Kongress schreibe Gesetze, die Gerichte legten sie aus. "Der Journalismus hat die Aufgabe, die Öffentlichkeit mit Informationen zu versorgen, die diese nutzen kann, um unsere Demokratie stark zu halten", sagte Sulzberger.
"Wir haben in den USA eine lange Liste von Präsidenten beider Parteien, die versucht haben, uns von der Veröffentlichung von Informationen abzuhalten, die sie nicht in der Öffentlichkeit sehen wollten", sagte der Verleger: "Das funktioniert bei der 'New York Times' aber nicht. Uns kann Trump nicht einschüchtern."
Ende Februar hatte das Weiße Haus angekündigt, die Berichterstattung über Präsident Trump stärker zu kontrollieren. Künftig werde die Regierung über die Zusammensetzung eines sogenannten Pressepools entscheiden, sagte seine Sprecherin Karoline Leavitt. Reporter im Pool berichten dann stellvertretend über den Präsidenten und geben Informationen an Kollegen weiter, wenn die Zahl von begleitenden Medienvertretern begrenzt wird.
Zuvor hatte das Weiße Haus die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) von bestimmten Veranstaltungen ausgeschlossen, weil die AP sich weigert, die Meeresbucht Golf von Mexiko als "Golf von Amerika" zu bezeichnen. Ein US-Bundesgericht erklärte den Ausschluss inzwischen für rechtswidrig.
ema
Zuerst veröffentlicht 09.04.2025 00:01 Letzte Änderung: 09.04.2025 10:13
Schlagworte: Medien, USA, Pressefreiheit, Sulzberger, New York Times, ema, Stern, Trump, NEU
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