Kulturrat: Amt des Kulturstaatsministers "wird kein Spaziergang" - epd medien

28.04.2025 20:49

Berlin (epd). Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, sieht den designierten Kulturstaatsminister Wolfram Weimer vor schwierigen Aufgaben. "Es handelt sich um ein zentral wichtiges Politikfeld, in dem jetzt große Entscheidungen anstehen", sagte Zimmermann im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) und ergänzte: "Das wird kein Spaziergang werden." Es werde darauf ankommen, jemanden im Amt zu haben, "der wirklich für den Kulturbereich kämpft und streitet".

Die CDU hatte am Montag bekannt gegeben, dass der Publizist und "Cicero"-Gründer Wolfram Weimer neuer Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien werden soll. Zimmermann sagte, auch ihn habe die Personalie überrascht und er nehme sie mit Interesse zur Kenntnis. Er hoffe auf baldige Gespräche. "Weil wir ihn nicht kennen, müssen wir ihn erst einmal kennenlernen", sagte er.

Kernaufgabe "schnöde Politik"

Zimmermann sagte, auch in der Kulturpolitik sei Kernaufgabe "schnöde Politik", bei der der Kulturstaatsminister mit anderen Ressorts im Gespräch sein müsse. Er verwies beispielhaft auf in seinen Augen notwendige Verbesserungen bei der sozialen Lage von Kreativen und Regelungen für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Kulturbereich. Dafür brauche man das Arbeits- beziehungsweise Justizministerium an seiner Seite. Auch mit dem Finanzminister müsse Weimer reden. Zimmermann äußerte die Hoffnung, dass auch in Zeiten des Sparens der Etat für die Kultur "zumindest gehalten wird".

Der Geschäftsführer des Spitzenverbands der Kulturverbände erinnerte angesichts der Ernennung eines Publizisten zum Kulturstaatsminister an den ersten Mann in diesem Amt, Michael Naumann (SPD), der 1999 vom damaligen Kanzler Gerhard Schröder (SPD) berufen wurde. "Er war auch Seiteneinsteiger, Journalist, Verleger, war kein Abgeordneter des Deutschen Bundestages, konnte aber gut mit dem Kanzler", sagte Zimmermann. "Unsere Hoffnung ist, dass der neue Kulturstaatsminister auch gut mit dem Kanzler kann", sagte er. Das sei wesentlich für die "strukturelle Macht" des Kulturstaatsministers.

co



Zuerst veröffentlicht 28.04.2025 22:49

Schlagworte: Bundesregierung, Parteien, Koalition, Kultur, Medien, Personalien, INT

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