17.05.2025 11:23
Berlin (epd). Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) hat sich skeptisch über eine staatliche Förderung der Zeitungszustellung oder andere Formen der direkten Unterstützung journalistischer Organisationen geäußert. "Eine klassische Zustellförderung gedruckter Produkte wird politisch zusehends unwahrscheinlicher, weil die Zeit über physische Zustellungen langsam hinweggeht", sagte Weimer der "Welt am Sonntag". Vorherige Bundesregierungen hatten dies erwogen, um die zunehmend schwieriger werdende Zeitungszustellung im ländlichen Raum zu retten, letztlich aber nicht umgesetzt.
Auch auf die Frage, ob die begonnene Förderung von journalistischen Marken in Form von Projekten weitergehe, äußerte sich Weimer eher ablehnend. "Ich bin grundsätzlich skeptisch, wenn der Staat anfängt, sich in den Journalismus einzumischen, egal, wie gut das Motiv dafür ist", sagte er. Journalismus brauche "vor allem Freiheit und Unabhängigkeit".
Weimer sagte, man müsse sich eher der Frage stellen, wie digitale Medienmärkte der Zukunft geöffnet und gefördert werden können und wie Medienvielfalt erhalten bleibt. "Amerikanische Konzerne sind dabei, unsere Medienmärkte so zu kanalisieren, dass wir uns in Quasi-Monopolen bewegen", sagte er und ergänzte: "Wir müssen uns emanzipieren von der erdrückenden Übermacht der amerikanischen und wahrscheinlich bald auch chinesischen Konzerne."
Meldung aus dem epd-Basisdienst
lob
Zuerst veröffentlicht 17.05.2025 13:23
Schlagworte: Medien, Bundesregierung
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