Europa fällt im Ranking der weltweit größten Medienhäuser zurück - epd medien

30.05.2025 08:52

Vor allem US-amerikanische Tech-Konzerne bauen ihre Wirtschaftsmacht stetig weiter aus. Europäische Medienhäuser fallen gemessen am Umsatz im weltweiten Ranking des Kölner Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik hingegen weiter zurück.

Straßenschild am Google-Hauptsitz im Silicon Valley

Köln (epd). Europäische Medienhäuser verlieren im Wettkampf mit US-amerikanischen und chinesischen Tech-Konzernen gemessen am Umsatz zunehmend an Bedeutung. So erwirtschafteten Unternehmen mit Hauptsitz in Europa 2014 noch insgesamt 80,7 Milliarden Euro des Gesamtumsatzes der Branche in Höhe von 473,32 Milliarden Euro, wie das Institut für Medien- und Kommunikationspolitik Köln (IfM) am 20. Mai mitteilte. Dies habe einem Anteil von rund 17 Prozent entsprochen. 2024 habe sich dieser auf 7,4 Prozent mehr als halbiert: Nur noch 123 Milliarden Euro von insgesamt 1,67 Billionen Euro Medienumsatz entfielen laut IfM im vergangenen Jahr auf europäische Konzerne.

Ein Blick auf das Ranking der 100 größten Medienkonzerne von 2024 zeige eine klare Tendenz, sagte Christian Wagener, Projektleiter der Mediendatenbank "mediadb.eu": "Die ganz Großen sind zu groß geworden".

Acht deutsche Unternehmen in den Top 100

Der Google-Mutterkonzern Alphabet steht mit einem Jahresumsatz von 323,37 Milliarden Euro weiterhin mit weitem Vorsprung an der Spitze des Rankings. Mark Zuckerbergs Meta, zu dem unter anderem Facebook und Instagram gehören, erreichte einen Umsatz von 151,98 Milliarden Euro und damit den zweiten Platz. Auf dem dritten Platz folgt der chinesische Tiktok-Inhaber ByteDance, das Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 134,89 Milliarden Euro.

Insgesamt stammten 43 der 100 größten Medienkonzerne aus den USA. Erst auf Platz 16 (im Vorjahr Platz 18) folgt mit der RTL-Mutterfirma Bertelsmann und einem Jahresumsatz von 18,98 Milliarden Euro der erste deutsche und damit europäische Medienkonzern. Insgesamt schafften es acht deutsche Unternehmen in das internationale Ranking der Top 100. Springer rangiert nach Abspaltung der Job- und Immobilienportale nur noch auf Platz 97. Zu den weiteren deutschen Vertretern gehören die ARD (7,67 Milliarden Euro), ProSiebenSat.1 (3,91 Milliarden Euro) Hubert Burda Media (2,74 Milliarden Euro) und die Bauer Media Group (2,20 Milliarden Euro).

Gegen Googles De-facto-Monopol bei der Internetsuche gehen US-Gerichte 2025 vor. Google könnte gezwungen werden, seinen Internet-Browser Chrome aus kartellrechtlichen Gründen zu verkaufen. Auch gegen Meta läuft ein Kartellverfahren. Die US-Wettbewerbsbehörde FTC wirft dem Konzern vor, mit der Übernahme von Instagram und WhatsApp ein Monopol bei sozialen Netzwerken errichtet und die Marktbedingungen manipuliert zu haben.

cph



Zuerst veröffentlicht 30.05.2025 10:52

Schlagworte: Medien, Unternehmen, Ranking, cph, Hechler

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