23.06.2025 11:41
Berlin (epd). Das Medienunternehmen Axel Springer hat angekündigt, dass es seinen Wert in den kommenden fünf Jahren verdoppeln will. Der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner sagte bei der Vorstellung der neuen Unternehmensstrategie am Montag, das Geschäftsmodell des Journalismus, "das allein auf Klicks und Werbung basiert", sei überholt. Das Unternehmen setze stattdessen "auf tiefe und langfristige Beziehungen zu unseren Nutzerinnen und Nutzern". Statt von Plattformen wie X oder Youtube abhängig zu sein, wolle Axel Springer "die direkten Zugriffe auf seinen Journalismus erhöhen". Direkte Zugriffe seien "der Beweis dafür, dass sich die Nutzerinnen und Nutzer bewusst für Axel Springer entscheiden".
Inhalte von Axel Springer sollen künftig gleichermaßen in Audio und Video verfügbar sein, kündigte Döpfner an. Dabei werde Künstliche Intelligenz (KI) helfen, sagte Döpfner. KI solle in allen Bereichen der Arbeit eingesetzt werden: "Es geht nicht um KI gegen menschliche Intelligenz (HI), sondern um KI mit HI."
Eine wichtige Aufgabe sei außerdem, verlorenes Vertrauen in den Journalismus wiederzugewinnen, sagte Döpfner: "Wir leben in einer Zeit permanenter Unsicherheit, in der Zweifel der Normalzustand sind. Und das tiefste menschliche Bedürfnis ist Vertrauen." Axel Springer bekenne sich zu einem klaren Wertegerüst. Dazu gehörten das Eintreten für Freiheit, Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.
Zu den sogenannten Essentials die nun auf einem Strategietreffen mit mehr als 100 Führungskräften in Berlin geschärft worden seien, gehören nach Angaben von Axel Springer auch die Unterstützung für das Existenzrecht des Staates Israel und die Ablehnung aller Formen des Antisemitismus sowie die Befürwortung des transatlantischen Bündnisses zwischen den USA und Europa. Außerdem vertrete Axel Springer die Prinzipien der freien Marktwirtschaft und lehne politischen und religiösen Extremismus und jede Form von Diskriminierung ab.
Der Medienkonzern Axel Springer hat seine im vergangenen Jahr angekündigte Aufspaltung im April abgeschlossen. Axel Springer wurde damit zu einem "auf digitalen Journalismus fokussierten transatlantischen Medienunternehmen", das zu 95 Prozent im Besitz von Friede Springer und Mathias Döpfner ist. Zu dem Unternehmen gehören die journalistischen Marken "Bild", "Business Insider", "Politico" und "Welt" sowie die Marketing-Unternehmen Bonial, Idealo und Awin.
Die Stepstone Group, die ebenfalls zu Axel Springer gehörte, und die Immobilienplattform Aviv sind jetzt in einem Joint-Venture-Unternehmen zusammengefasst, an dem Axel Springer nur noch mit zehn Prozent beteiligt ist. Das Joint-Venture-Unternehmen gehört mehrheitlich den Investmentgesellschaften KKR und CPP Investments.
dir
Zuerst veröffentlicht 23.06.2025 13:41
Schlagworte: Medien, Unternehmen, Medienwirtschaft, Axel Springer, Roether
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