RBB führt Gespräche über Fortführung von "Ohrenbär" - epd medien

23.06.2025 15:03

Anfang Juni gab der RBB Entwarnung: Die Kindersendung "Ohrenbär", die den im April verkündeten Sparmaßnahmen zum Opfer fallen sollte, soll nun doch erhalten bleiben - "zumindest als Podcast". Der Hörspielregisseur Roebert Schoen, der viele Kinderhörspiele inszeniert hat, hat dennoch Zweifel, ob die Zukunft des "Ohrenbär" damit gesichert ist.

Die Sendung "Ohrenbär" ist derzeit sonntags von 7 bis 8 Uhr bei Radio3 zu hören

Frankfurt a.M. (epd). Die Kinder-Hörfunk-Sendung "Ohrenbär" des RBB soll nach Angaben des RBB "zumindest als Podcast" erhalten bleiben, möglicherweise aber auch noch weiter im Radio zu hören sein. Derzeit befinde sich der RBB in Gesprächen mit anderen Landesrundfunkanstalten über eine Fortführung des Formats und eine gemeinsame Finanzierung als Podcast und/oder als Radiosendung, sagte ein Sprecher des Senders dem epd. Weitere Details wurden nicht mitgeteilt. Die traditionsreiche Kindersendung wird seit 1987 ausgestrahlt. Derzeit ist "Ohrenbär" sonntags von 7 bis 8 Uhr bei Radio3 zu hören.

Der RBB hatte im April 150 mögliche Sparmaßnahmen vorgestellt. Danach hätte der "Ohrenbär" ganz wegfallen sollen. Dagegen hatte sich Protest erhoben. Die Einstellung wäre ein "fatales Signal an Kinder und Familien", heißt es in einer Petition, die der Autor und Hörspielregisseur Robert Schoen im April initiierte. Der "Ohrenbär" sei "gelebter Bildungsauftrag", keine "Konserve", sondern ein qualitativ hochwertiges lebendiges Format. Der RBB mache damit "nahbar, kreativ, mit Herz und Haltung" Radio für Kinder. Zudem sei die Sendung äußerst erfolgreich und gehöre zu den Top-Performern sowohl im RBB als auch in der ARD-Mediathek. Inzwischen haben laut Schoen mehr als 2.000 Menschen die Petition unterzeichnet.

Ungewisse Zukunft

Schoen, der zahlreiche Hörspiele für Kinder inszeniert hat, befürchtet trotz der Aussage des RBB, dass die Radiosendung weiterhin gefährdet ist. Die Zukunft "zumindest als Podcast" sei weiterhin ungewiss, sagte er dem epd. Es gebe "keinerlei Aussagen zu Anzahl und Qualität der zukünftigen Produktionen". Es stelle sich zudem die grundsätzliche Frage, ob der RBB in dem geplanten Umfang sparen müsse, da die Einnahmen des Senders in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen seien.

Der RBB hatte im April mitgeteilt, dass er nach dem finalisierten Jahresabschluss 2024 "mehr Geld auf dem Konto" habe, als vorhergesagt. Insgesamt verblieben zwölf Millionen Euro mehr als zunächst erwartet. Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vom 7. Juni sollen beim RBB 2024 die Einnahmen 545 Millionen Euro und die Ausgaben 496 Millionen Euro betragen haben. Die RBB-Personalratsvorsitzende Martina Schrey hatte die Senderspitze aufgefordert, die geplanten Sparmaßnahmen zu überdenken.

Bei der ARD-Intendantensitzung, die am 24. und 25. Juni in Bremen stattfindet, soll es um die künftige Radiostrategie der ARD gehen.

rks



Zuerst veröffentlicht 23.06.2025 17:03

Schlagworte: Medien, Hörfunk, RBB, Kinder, Ohrenbär, rks

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