Bundesregierung will mehr Geld für Filmförderung ausgeben - epd medien

30.07.2025 09:20

Die Filmförderfonds sollen international konkurrenzfähig ausgestattet werden, um Deutschland für Kino- und TV-Produktionen attraktiver zu machen. Das Bundeskabinett hat beschlossen, die Mittel für die Filmförderung nahezu zu verdoppeln.

Auch der Film über den Künstler Heinrich Vogeler (2022) wurde mit Mitteln aus dem Deutschen Filmförderfonds unterstützt

Berlin (epd). Das Bundeskabinett hat den Entwurf für den Bundeskulturetat 2026 verabschiedet und mehr Geld für die Filmförderung beschlossen. Medienstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) wollen ab dem kommenden Jahr 250 Millionen Euro für den Filmstandort Deutschland bereitstellen, wie der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Damit verdoppelt die Bundesregierung nach Angaben des BKM nahezu die Fördermittel für den Deutschen Filmförderfonds (DFFF) und den German Motion Picture Fund (GMPF). Zusammen mit weiteren Mitteln stelle der Bund künftig rund 310 Millionen Euro bereit. Hinzu kämen die Länderförderungen.

Branchenbündnis begrüßt Erhöhung

Der Beschluss sieht mit einer Klausel vor, dass 120 Millionen der 250 Millionen gesperrt bleiben und der Freigabe durch den Finanzminister bedürfen. Die Freigabe ist hierbei an eine Bedingung geknüpft: "Die Neuaufstellung der Anreizförderung soll zusammen mit der Einführung einer gesetzlichen Investitionsverpflichtung auf den Weg gebracht werden. Dieses Junktim von Fördern und Fordern kommt daher in der genannten Klausel zum Ausdruck", teilte eine Sprecherin des Kulturstaatsministers dem epd mit.

Die Ampel-Regierung hatte im Dezember 2024 ein neues Gesetz zur Filmförderung beschlossen. Damit sollte die Förderung von Filmen einfacher und effizienter werden. Ein Entwurf für das Investitionsverpflichtungsgesetz, das bereits 2023 in der Diskussion war, soll nach Angaben des BKM "zeitnah in die Ressortabstimmung gehen". Im Anschluss solle eine Branchenanhörung stattfinden.

Vaunet warnt vor Investitionsverpflichtung

Die Produktionsallianz und die Deutsche Filmakademie begrüßten die vom Bundeskabinett beschlossene Erhöhung der Fördermittel des Bundes. Mit der Verdoppelung der Fördermittel des Bundes lege die Bundesregierung die Basis für eine neue, attraktive Produktionsförderung. Die deutliche Anhebung der bestehenden Anreizförderung auf Zuschussbasis bringe dem Produktionsstandort Deutschland "den dringend benötigten finanziellen Rahmen und langfristige Planungssicherheit zurück." Dies sei ein wichtiges Signal zur nachhaltigen Stärkung der deutschen Filmwirtschaft im internationalen Wettbewerb.

Der Privatsenderverband Vaunet begrüßte es, dass Medienstaatsminister Weimer "mit Tempo das dringende Anliegen aufgreift, den Filmstandort Deutschland zu beleben". Dies könne jedoch nur "ein Zwischenschritt auf dem Weg zu einem international wettbewerbsfähigen Steueranreizmodell sein", teilte der Verband mit. Vaunet-Geschäftsführerin Daniela Beaujean sagte, die Verknüpfung mit einer Investitionsverpflichtung für die Sender konterkariere das Ziel verlässlicher Investitionen. Sie käme "angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes und der aktuellen Entwicklungen auf dem Medienmarkt zur Unzeit. Sie garantiert keine zusätzlichen Produktionen in Deutschland, sondern schafft neue Unsicherheiten."

Beaujean sagte, die Privatsender stünden bereit, "gemeinsam mit Politik und Branche einen konstruktiven Weg zu suchen". Dazu könnten auch freiwillige Selbstverpflichtungen oder eine Branchenvereinbarung gehören

ema/dir



Zuerst veröffentlicht 30.07.2025 11:20 Letzte Änderung: 30.07.2025 16:19

Schlagworte: Film, Finanzen, Bundesregierung, NEU

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