El Hotzo: Journalisten-Verband kritisiert Staatsanwaltschaft - epd medien

05.08.2025 10:38

DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster

Berlin (epd). Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Ankündigung der Berliner Staatsanwaltschaft kritisiert, gegen den Freispruch des Satirikers El Hotzo Rechtsmittel einlegen zu wollen. "Dass die Staatsanwaltschaft bereits vor Bekanntgabe der schriftlichen Urteilsbegründung laut über Rechtsmittel nachdenkt, ist mehr ein Beißreflex als ein juristisch wohlbegründetes Vorgehen", erklärte am Dienstag der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster.

El Hotzo, der mit bürgerlichem Namen Sebastian Hotz heißt, war am 23. Juli vom Amtsgericht Tiergarten vom Vorwurf der Billigung von Straftaten freigesprochen worden. Hotz war vorgeworfen worden, das versuchte Attentat auf Donald Trump im Juli 2024 auf der Plattform X in mehreren Beiträgen gebilligt zu haben. Der Satiriker fragte nach dem Attentat sinngemäß, was "der letzte Bus" und Trump gemeinsam hätten. Er gab sich selbst die Antwort: "leider knapp verpasst". Im Anschluss kommentierte er noch darunter, er finde es "absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben".

Beuster forderte die Justiz auf, der Freiheit der Satire als Teil der in der Verfassung garantierten Meinungsfreiheit mehr Raum zu geben. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe für Hotz in Höhe von 6.000 Euro gefordert. Ursprünglich hatte das Amtsgericht die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen Hotz gar nicht erst zugelassen. Die Strafverfolgungsbehörde legte daraufhin Beschwerde ein, welcher vom Landgericht Berlin stattgegeben wurde.

lob



Zuerst veröffentlicht 05.08.2025 12:38 Letzte Änderung: 05.08.2025 13:00

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