RTL-Halbjahresbericht: Gesamtumsatz sinkt, Streaming wächst - epd medien

08.08.2025 08:32

Während der Gesamtumsatz der RTL Group in den ersten sechs Monaten des Jahres gesunken ist, verzeichnet das Unternehmen steigende Umsätze beim Streaming. Durch die Übernahme von Sky Deutschland soll das Streaming-Geschäft weiter wachsen.

Der Hauptsitz von RTL Deutschland ist in Köln

Luxemburg/Köln (epd). Die RTL Group hat in der ersten Jahreshälfte ein Minus von 3,2 Prozent beim Gesamtumsatz zu verzeichnen. Vor allem aufgrund niedrigerer Einnahmen bei der Fernsehwerbung sank der Gesamtumsatz in diesem Zeitraum auf rund 2,78 Milliarden Euro, wie das Medienunternehmen am Freitag in Luxemburg und Köln mitteilte. Im Vorjahreshalbjahr waren es 2,87 Milliarden Euro. Allerdings sei der Umsatz im Streaming-Geschäft in diesem Zeitraum um 27 Prozent gestiegen, teilte der Konzern mit.

Das um Sondereinflüsse bereinigte Vorsteuer-Ergebnis (Adjusted Ebitda) ging im Zeitraum von Januar bis Juni auf 273 Millionen Euro zurück. Im ersten Halbjahr 2024 hatte es 289 Millionen Euro betragen. Das Konzernergebnis sank in diesem Zeitraum auf 59 Millionen Euro, im ersten Halbjahr 2024 waren es 173 Millionen Euro. Ursache hierfür seien "Einmaleffekte", hieß es. Das Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen sank auf 6 Millionen Euro, im ersten Halbjahr 2024 waren es noch 110 Millionen Euro gewesen.

Umsatz mit Streaming steigt auf 235 Millionen Euro

Zahlen von RTL Nederland sind im Ergebnis nicht mehr enthalten. Der Verkauf des Unternehmens an DPG Media für 1,1 Milliarden Euro sei nun abgeschlossen, teilte die RTL Group mit. Die erwartete Dividende aus dem Verkauf betrage fünf Euro pro Aktie.

Der Streaming-Umsatz stieg laut RTL Group im ersten Halbjahr auf nunmehr 235 Millionen Euro, im ersten Halbjahr 2024 waren es 185 Millionen Euro. In der gesamten Gruppe gebe es inzwischen 7,2 Millionen zahlende Streaming-Abonnenten, eine Zunahme von 15,3 Prozent. Die Zahl der zahlenden Abonnenten des deutschen Streamingdienstes RTL+ stieg um 13,7 Prozent auf 6,36 Millionen. Als Gründe für das Umsatzwachstum beim Streaming wurden auch höhere Abo-Preise und der Anstieg der digitalen Werbeerlöse für RTL plus und M6 plus in Frankreich genannt.

Synergien aus Übernahme von Sky Deutschland

Während der TV-Werbeumsatz im ersten Halbjahr um 6,9 Prozent sank, stieg der Digital-Werbeumsatz um 27,1 Prozent. Insgesamt erzielte die RTL Group mit Werbung Einnahmen in Höhe von 1,41 Milliarden Euro, im ersten Halbjahr 2024 waren es 1,44 Milliarden Euro. Von den Werbe-Einnahmen im ersten Halbjahr entfielen rund 1,02 Milliarden Euro auf Fernsehwerbung, 230 Millionen Euro auf digitale Werbung sowie 157 Millionen Euro auf Radio-, Print- und sonstige Werbung.

"Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere operativen Gewinne in den kommenden Jahren deutlich steigern werden", sagte Thomas Rabe, CEO der RTL Group. Er begründete dies mit "verbesserten makroökonomischen Bedingungen in Deutschland", der Profitabilität des Streaming-Geschäfts sowie Synergien aus der Übernahme von Sky Deutschland. Das Unternehmen erklärte, mit dem Erwerb von Sky Deutschland solle das Streaming-Geschäft noch einmal deutlich ausgebaut werden. Die im Juni angekündigte Übernahme muss noch von den Behörden genehmigt werden.

Laut RTL Group liegen die Umsätze in der ersten Jahreshälfte "weitgehend im Rahmen der Erwartungen". Der Ausblick auf das Gesamtjahr werde bestätigt. Das Unternehmen erwartet einen Anstieg des bereinigten Vorsteuer-Ergebnisses (Adjusted Ebitda) auf rund 780 Millionen Euro, unter der Voraussetzung, dass der TV-Umsatz wie erwartet im zweiten Halbjahr um zwei bis drei Prozent steigt.

Die RTL Group hält Beteiligungen an 52 Fernsehsendern, 6 Streaming-Portalen und 37 Radiostationen. In Deutschland gehören neben dem Sender RTL unter anderem Super RTL, VOX und der Nachrichtensender NTV zur Gruppe. Der deutsche Medienkonzern Bertelsmann ist Mehrheitsaktionär der börsennotierten RTL Group.

rks



Zuerst veröffentlicht 08.08.2025 10:32 Letzte Änderung: 08.08.2025 12:40

Schlagworte: Medien, Unternehmen, Finanzen, NEU

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