SWR-Innovationsmanager: Games gehören zum Alltag der Beitragszahler - epd medien

21.08.2025 13:01

Köln (epd). Videospiele gehören nach den Worten des SWR-Innovationsmanagers Tim Philipp längst zur Lebensrealität der Beitragszahler der öffentlich-rechtlichen Sender. Fast die Hälfte der Deutschen spiele sie und die Zahl der Gamerinnen und Gamer wachse, sagte er am Donnerstag beim Gamescom Congress in Köln. Dementsprechend biete die ARD auch Games an - wie beispielsweise auch Netflix, die BBC, Arte und RTL.

Am Mittwoch hatte die ARD die Gründung eines Games-Netzwerkes innerhalb des Senderverbunds bekanntgegeben. Ziele seien unter anderem, die bestehenden Games-Aktivitäten der Sender zu bündeln, Synergieeffekte besser zu nutzen und Vorhaben zu koordinieren. Die Federführung für das Netzwerk hat der SWR.

Aktiv ist die ARD auch auf der Streaming-Plattform Twitch - laut Kanalgründer und Koordinator Sebastien Krumdieck seit mittlerweile drei Jahren. Dadurch könne die ARD eine besonders junge Zielgruppe live erreichen und außerdem mit ihr interagieren.

"tagesschau together" auf Twitch

Teil der Twitch-Aktivitäten ist seit Herbst 2024 auch "tagesschau together". Das Format ermöglicht laut der stellvertretenden Abteilungsleiterin für Strategie und Innovation sowie Geschäftsführerin des Nachrichtenkanals Tagesschau24, Isabella David-Zagratzki, eine tiefergehende Berichterstattung. Die Nutzerinnen und Nutzer erlebten die "Tagesschau" so nahbar wie noch nie. So erzählten die Korrespondentinnen und Korrespondenten beispielsweise authentisch, wie sie vor Ort arbeiteten.

SWR-Redakteur Alexander Moskovic unterstrich, das Angebot stoße auf großes Interesse. Das Durchschnittsalter der Zuschauerinnen und Zuschauer liege bei 32 Jahren. Die meisten seien männlich (74 Prozent). Zur Bundestagswahl und zu den ARD-"Sommerinterviews" mit Politikern würden zudem "Watchparty"-Formate angeboten. "Wir haben es zum Erlebnis gemacht", sagte das Mitglied der Projektleitung.

Psychologe: Widerstandsfähigkeit kann erhöht werden

Der Psychologe Benjamin Strobel verwies unterdessen darauf, dass Videospiele die psychische Widerstandsfähigkeit erhöhen können. "Es sind Kann-Effekte, keine Muss-Effekte", betonte er beim Gamescom Congress. Wenn jemand sich nur auf Gaming verlasse, könne das auch schädlich sein.

Strobel zufolge können Videospiele soziale Räume schaffen. Große Multiplayer-Games brächten viele Menschen zum gemeinsamen Spielen zusammen. Sie seien ein selbstgewählter Ort, an dem man auch mal "Dampf ablassen" könne. Zudem könnten Videospiele bei der Regulation von Emotionen helfen.

Der Gamescom Congress findet parallel zur Computer- und Videospielmesse Gamescom statt. Insgesamt rund 180 Rednerinnen und Redner präsentieren Diskussionen, Vorträge und Workshops. Inhaltlich geht es unter anderem um die Rolle von Games in der Demokratie oder ihre Bedeutung für die Gesundheit.

lwd



Zuerst veröffentlicht 21.08.2025 15:01 Letzte Änderung: 21.08.2025 17:46

Schlagworte: Kongresse, Messen, Computer, Medien, Rundfunk, NEU

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