Journalistenverband kritisiert Störversuche bei Sommerinterviews - epd medien

25.08.2025 08:36

Berlin (epd). Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat zu mehr Respekt vor der Presse- und Berichterstattungsfreiheit aufgerufen. Anlass sind die Störversuche von Sommerinterviews mit Spitzenpolitikern durch politische Aktivisten und Aktivistinnen. "Protest ist okay", erklärte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster am Montag in Berlin: "Er darf aber nicht zur Einschränkung der freien Berichterstattung führen."

Redaktionen dürften nicht gezwungen werden, nach sicheren Orten für ihre Interviews suchen zu müssen, sagte Beuster. Das sei einer funktionierenden Demokratie "unwürdig". "Ob ein Politiker oder eine Politikerin interviewt wird, entscheiden Redaktionen und nicht Demonstranten. So muss es auch in Zukunft sein", sagte der DJV-Bundesvorsitzende.

Weidel-Interview mit Musik beschallt

Am Sonntag war es im Berliner Regierungsviertel zu einer Störaktion von rechtsgerichteten Demonstranten am Rande des ARD-Sommerinterviews mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gekommen. Zu dem Zeitpunkt war das Interview gerade beendet worden. Im Juli hatten Aktivisten des Aktionskünstlerkollektivs Zentrum für politische Schönheit das Interview der ARD mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel so laut mit Musik beschallt, dass das Gespräch kaum noch zu verstehen war.

Die ARD hatte daraufhin angekündigt, ihre Sicherheitskonzepte für Livesendungen im Freien zu überprüfen. Das Konzept "Sommerinterview" solle aber grundsätzlich fortgesetzt werden.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

lob



Zuerst veröffentlicht 25.08.2025 10:36 Letzte Änderung: 25.08.2025 11:07

Schlagworte: Medien, Fernsehen, Demonstrationen, NEU

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