Weltweite Medien-Kampagne für palästinensische Reporter in Gaza - epd medien

01.09.2025 09:58

Berlin (epd). "Reporter ohne Grenzen" und mehr als 250 internationale Medien haben am Montag zum Schutz von palästinensischen Journalisten im Gaza-Streifen aufgerufen. Im Rahmen der Kampagne schwärzten die beteiligten Printmedien ihre Titelseiten, Online-Portale setzten schwarze Banner auf ihre Startseiten, wie "Reporter ohne Grenzen" am Montag in Berlin auf Anfrage mitteilte. Fernsehkanäle und Radiostationen veröffentlichten Audio- oder Videobotschaften. Auch auf der Website der deutschen Sektion von "Reporter ohne Grenzen" war zunächst nur eine schwarze Startseite zu sehen.

Gemeinsam verurteilten die Medien Angriffe der israelischen Armee auf palästinensische Reporter im Gaza-Streifen. Sie forderten zudem den ungehinderten Zugang für internationale Medien in den Gaza-Streifen. Israel kontrolliert den Zugang zu dem abgeriegelten Gebiet.

Reaktion auf die jüngsten Angriffe

Laut "Reporter ohne Grenzen" beteiligten sich aus Deutschland "Der Freitag", die "Frankfurter Rundschau", das "nd", die "taz" sowie die Plattform "dis:orient" und "Weltreporter.net", ein Zusammenschluss von deutschen Auslandskorrespondenten, an der Aktion. Auch Medien aus zum Beispiel Argentinien, Belgien, Kambodscha, Italien und Neuseeland machten mit. Auf der schwarzen Titelseite der Printausgabe der "Frankfurter Rundschau" vom Montag hieß es: "Wenn die israelische Armee weiter so viele Medienschaffende in Gaza tötet, wird bald niemand mehr von dort für Sie berichten."

Die Aktion sei auch eine Reaktion auf die jüngsten Angriffe der israelischen Armee, hieß es weiter. Laut internationalen Medien wurden beim Beschuss des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis in Gaza am 25. August mindestens 20 Menschen getötet. Bei dem Angriff kamen auch mehrere Journalisten ums Leben, die für die Nachrichtenagenturen Reuters und Associated Press gearbeitet hatten. Die israelischen Streitkräfte bestätigten in einer auf der Internetplattform X verbreiteten Erklärung einen Angriff im Bereich des Krankenhauses und kündigten eine Untersuchung an. Auf der Rangliste der Pressefreiheit stehen die Palästinensischen Gebiete auf Rang 163 von 180, Israel belegt Rang 112.

Den aktuellen Krieg im Gaza-Streifen hatte am 7. Oktober 2023 ein Terrorangriff der Hamas auf Israel ausgelöst. Der Konflikt führte in dem Palästinensergebiet zu einer humanitären Katastrophe. Die Hamas hält noch immer rund 50 Geiseln im Gaza-Streifen fest, etwa 20 von ihnen sollen noch leben.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

ema



Zuerst veröffentlicht 01.09.2025 11:58 Letzte Änderung: 01.09.2025 12:35

Schlagworte: Medien, Nahost/ Konflikte/Pressefreiheit, NEU

zur Startseite von epd medien