Berlusconi: Deutscher Markt zentral für MFE-Konzernstrategie - epd medien

02.09.2025 14:47

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (l.) empfing den italienischen Medienunternehmer Pier Silvio Berlusconi.

Berlin (epd). Vor dem Hintergrund der Übernahme des deutschen Medienkonzerns ProSiebenSat.1 durch die italienische Holding Media For Europe (MFE) hat MFE-Geschäftsführer Pier Silvio Berlusconi den deutschen Markt als zentralen Bestandteil der Konzernstrategie hervorgehoben. In einem Gespräch mit Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) am Dienstag in Berlin sagte Berlusconi, dass der Fokus von MFE auf Investitionen in die Produktion lokaler Inhalte liege. München werde als bedeutender Standort für Inhalte und Beschäftigung weiterentwickelt, erklärte der Geschäftsführer laut einer Mitteilung des Kulturstaatsministers.

MFE wird der Familie des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi zugerechnet. Die bisher schon an ProSiebenSat.1 beteiligte Holding hatte im März angekündigt, den deutschen Konzern übernehmen zu wollen. Zuerst befand sich MFE im Bieterwettbwerb mit dem tschechischen Großaktionär PPF, der MFE jedoch inzwischen seine Aktien im Umfang von 15,68 Prozent des Grundkapitals angeboten hat. Die italienische Holding käme damit auf etwa 60 Prozent der Anteile, eine weitere Annahmefrist für die übrigen Anteilseigner endete am Montag. Ergebnisse wurden noch nicht veröffentlicht.

Wahrung redaktioneller Freiheit zugesagt

MFE bekräftigte laut der Mitteilung, Steuern dort zu entrichten, wo Sender betrieben und Inhalte produziert würden - und damit die fiskalische Wertschöpfung für das deutsche Geschäft im Land zu belassen. Berlusconi sagte die Wahrung redaktioneller und journalistischer Freiheit zu und betonte, außerdem Pluralität zu fördern und allen Stimmen Gehör zu verschaffen.

"Wir möchten ein lokaleres Angebot produzieren und anbieten, das noch stärker auf das deutsche Publikum zugeschnitten ist: mit mehr Nachrichten, mehr Unterhaltungssendungen und mehr Fernsehserien", sagte der MFE-Geschäftsführer. Man wolle Arbeitsplätze erhalten und die Verankerung von ProSiebenSat.1 in Bayern, in Deutschland und im gesamten deutschsprachigen Raum stärken.

ema



Zuerst veröffentlicht 02.09.2025 16:47 Letzte Änderung: 02.09.2025 19:05

Schlagworte: Medien, Unternehmen, NEU

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