10.09.2025 12:49
Washington (epd). Der Familienzwist um die künftige Ausrichtung des weltweiten Medienimperiums von Rupert Murdoch ist offenbar beigelegt. Die "New York Times" und weitere Medien berichteten am 8. September über ein Abkommen innerhalb der Familie. Demnach geht die Kontrolle nach dem Tod des heute 94 Jahre alten Gründervaters Rupert Murdoch an dessen 54-jährigen Sohn Lachlan Murdoch, der seinem Vater politisch nahesteht. Rupert Murdoch gelang es somit, die konservative Ausrichtung seiner Medien zu sichern. Der Sohn James und die Töchter Elisabeth und Prudence, die als liberaler eingestellt gelten, seien mit jeweils 1,1 Milliarden US-Dollar abgefunden worden.
Zum Hause Murdoch gehören der Kabel-Nachrichtensender Fox News" das "Wall Street Journal" und das Boulevardblatt "New York Post" sowie Zeitungen in England und Australien. Fox News gilt als einer der Lieblingssender von US-Präsident Donald Trump und als Organ der "Make America Great Again"-Bewegung, doch das Verhältnis zwischen Rupert Murdoch und dem Präsidenten ist komplex. Mitte Juli berichtete das "Wall Street Journal" über einen angeblichen Geburtstagsgruß von Trump 2003 an den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Trump verklagte die Zeitung und Murdoch wegen Verleumdung.
Führende Angehörige der Regierung Trump waren früher Moderatoren oder regelmäßige Kommentatoren bei Fox News, darunter Verteidigungs- und Kriegsminister Pete Hegseth, der stellvertretende FBI-Direktor Dan Bongino und der für Abschiebungen zuständige Grenzschützer Tom Homan. Fox verteidigt in Berichterstattung und Kommentaren unerbittlich Trumps Kurs.
Im April 2023 hatte sich der Sender nach einer Verleumdungsklage des Wahlmaschinenherstellers Dominion Voting Systems zur Zahlung von 787,5 Millionen Dollar (rund 719 Millionen Euro) Schadensersatz bereit erklärt. Dominion hatte Fox-News-Moderatoren vorgeworfen, vorsätzlich die Falschbehauptung verbreitet zu haben, Trumps Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020 gehe auf Datenmanipulation zurück.
Der nun per Abkommen beigelegte Nachfolgestreit zog sich mehrere Jahre hin. Den Weg zur konservativen Kontrolle hatte zuvor eine Familienstiftung (Murdoch Family Trust) verbaut, nach deren Ansicht die vier Kinder gleichberechtigt sind. Ein Nachlassgericht im US-Staat Nevada sprach sich Ende 2024 laut "New York Times" in einem vertraulichen Bescheid gegen Rupert Murdochs Verlangen aus, die Richtlinien der Stiftung umzuschreiben. Infolge des nun getroffenen Abkommens diese Woche werde die Stiftung aufgelöst, berichtete der Rundfunksender NPR.
ege
Zuerst veröffentlicht 10.09.2025 14:49
Schlagworte: Medien, USA, Unternehmen, Murdoch, ege
zur Startseite von epd medien