12.09.2025 09:25
Bremen (epd). Der Sender Radio Bremen hat das Jahr 2024 mit einem leichten Überschuss von 2,8 Millionen Euro abgeschlossen. "Das ist eine Punktlandung am Ende der Beitragsperiode 2021 bis 2024 und Ausdruck umsichtigen Wirtschaftens", sagte der Vorsitzende des Rundfunkrats, Klaus Sondergeld, am Freitag nach einer Sitzung des Aufsichtsgremiums. Die Gesamterträge lagen bei 120,6 Millionen Euro.
Der Überschuss fiel allerdings etwas geringer aus als geplant: Laut dem Wirtschaftsplan für 2024 rechnete Radio Bremen mit einem Plus von rund 4,5 Millionen Euro. In dem Plan standen Erträge von rund 124 Millionen Euro Aufwendungen von 119,5 Millionen Euro gegenüber.
Als feststand, dass die Bundesländer eine empfohlene Erhöhung des Rundfunkbeitrags zum 1. Januar 2025 nicht umsetzen werden, habe Radio Bremen mit Einsparungen, Haushaltssperren und dem Verzicht auf einzelne Produktionen reagiert, sagte der Rundfunkrats-Vorsitzende Sondergeld. So sei ein Puffer aufgebaut worden, um die aktuelle Phase der Unterfinanzierung zu überbrücken.
Der Rundfunkrat hoffe nun auf ein zügiges Urteil des Bundesverfassungsgerichts, um die Empfehlungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) umzusetzen, erläuterte Sondergeld. Das Gremium setzt auf eine Anhebung des monatlichen Rundfunkbeitrags um 58 Cent auf 18,94 Euro. Damit könne der öffentlich-rechtliche Rundfunk vor strukturellen Kürzungen und einer Einschränkung des Angebots bewahrt werden, hieß es.
Intendantin Yvette Gerner hatte zuvor im Rundfunkrat erklärt, dass Radio Bremen derzeit nicht auftragsgemäß finanziert sei. Im vergangenen Jahr habe der Sender erfolgreich regionale Angebote realisiert und innovative Produkte zum Portfolio der ARD beigetragen. Doch Kostensteigerungen und das Ausbleiben der Beitragserhöhung setzten den Sender stark unter Druck. Noch könnten fehlende Mittel kompensiert werden. Sollte der Zustand anhalten, sei jedoch mit spürbaren Kürzungen im Programm zu rechnen.
Im Wirtschaftsplan für das laufende Jahr rechnete Radio Bremen mit Einnahmen in Höhe von 127,62 Millionen Euro und Aufwendungen von 123,25 Millionen Euro. Dies basierte allerdings auf der Annahme, dass das KEF-Verfahren eingehalten und die Beitragsempfehlung von 18,94 Euro umgesetzt wird.
lnb/rid
Zuerst veröffentlicht 12.09.2025 11:25 Letzte Änderung: 12.09.2025 11:51
Schlagworte: Medien, Rundfunk, Finanzen, NEU
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