06.12.2024 13:53
Bremen (epd). Radio Bremen rechnet im kommenden Jahr mit Einnahmen in Höhe von 127,62 Millionen Euro. Dem gegenüber sollen Aufwendungen in Höhe von 123,25 Millionen Euro stehen. "Damit ergäbe sich ein handelsrechtlicher Überschuss von 4,37 Millionen Euro, wobei das Ergebnis in der Cash-Flow-Rechnung bei nur 145.000 Euro liegt", wie der Sender auf epd-Nachfrage am Freitag in Bremen mitteilte.
Die Prognosen des am 5. Dezember vom Rundfunkrat genehmigten Wirtschaftsplans für 2025 basieren auf der Annahme, dass das KEF-Verfahren eingehalten und die Beitragsempfehlung von 18,94 Euro umgesetzt wird. "Ist das nicht der Fall, befindet sich Radio Bremen ab dem 1. Januar in einer Phase der Unterfinanzierung, der wir mit Mittelvorbehalten begegnen", so der Sender.
Demnach würden dann beispielsweise Investitionen verschoben und frei werdende Stellen nur verzögert wiederbesetzt. Eine Erhöhung zum 1. Januar hatte die für die Rundfunkkommission in Medienfragen federführende Staatskanzlei Rheinland-Pfalz allerdings bereits Mitte September aus verfahrenstechnischen Gründen ausgeschlossen.
"Der Wirtschaftsplan 2025 ist in herausfordernden Zeiten entstanden - herausfordernd für Radio Bremen, herausfordernd für alle, die davon überzeugt sind, dass demokratische Diskurse verifizierte Fakten und gesellschaftlichen Zusammenhalt brauchen", sagte Yvette Gerner, Intendantin des Senders, laut Mitteilung.
ARD und ZDF legten am 19. November Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit dem Ziel einer Beitragserhöhung ein. Einen Eilantrag stellten sie dabei nicht. Die unabhängige Finanzkommission KEF hatte im Februar eine Erhöhung des Beitrags um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich zum Jahreswechsel empfohlen. Im Oktober einigten sich die Regierungschefinnen und -chefs der Bundesländer auf eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, verschoben aber einen Beschluss zum künftigen Rundfunkbeitrag bis zum nächsten Treffen am 12. Dezember in Berlin. Die Medienpolitik darf nur unter eng definierten Voraussetzungen von der KEF-Empfehlung abweichen.
Sollte die Beitragsfrage 2025 nicht gelöst werden, seien für 2026 "weitreichende Einschnitte" nicht auszuschließen, so Radio Bremen. Mit der Genehmigung des Wirtschaftsplans setze "auch der Rundfunkrat seine Hoffnung darauf, dass die Länder die Rundfunkanstalten auftragsgemäß finanzieren werden oder dass das bereits von allen Rundfunkanstalten angerufene Bundesverfassungsgericht die verfassungskonforme Geltung der KEF-Empfehlung ein weiteres Mal feststellt", sagte der Vorsitzende des Rundfunkrats, Klaus Sondergeld.
cph
Zuerst veröffentlicht 06.12.2024 14:53
Schlagworte: Medien, Radio Bremen, ARD, Rundfunkbeitrag, Gerner, cph
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