Scheidender Intendant: Deutsche Welle im Informationskrieg - epd medien

17.09.2025 03:00

Frankfurt a.M. (epd). Der scheidende Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, sieht den deutschen Auslandssender in einem Informationskrieg. "Wir kämpfen mit faktenbasiertem Journalismus gegen Propaganda, Lügen und Hetze, die insbesondere die russischen Auslandsmedien betreiben", sagte Limbourg der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch). Der 65-Jährige übergibt die Leitung der Deutschen Welle im Oktober an die derzeitige Verwaltungsdirektorin Barbara Massing. Der Journalist war zwölf Jahre lang Intendant.

Russland habe neben den üblichen Verbreitungskanälen über die Sender Sputnik und RT ein "Heer von Desinformanten", sagte Limbourg. Er sprach von "Bots und Social-Media-Aktivisten, die sich besonders auf X tummeln". Darüber hinaus zahlten die Russen hohe Summen, um weltweit lokale Partnersender zu gewinnen, die ihre Propaganda ausstrahlen.

Limbourg nannte die Deutsche Welle die "deutsche und europäische Stimme der Freiheit". Diese müsse so modern und so effizient wie möglich erhoben werden. Deswegen sei es wichtig, dass Union und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart hätten, den Sender weiter zu stärken. "Das muss dann aber auch für das nächste Jahr umgesetzt werden. Bisher ist keinerlei Steigerung unseres Etats für 2026 vorgesehen", sagte der scheidende Intendant.

Der deutsche Auslandssender verfügt über ein jährliches Budget von mehr als 400 Millionen Euro und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Sender arbeitet von den Standorten in Bonn und Berlin aus mit zahlreichen Auslandsbüros weltweit. Die Deutsche Welle ist Mitglied der ARD, wird aber aus Steuermitteln des Bundes finanziert. Mit ihren TV-, Online- und Radioangeboten erreicht die Deutsche Welle nach eigenen Angaben jede Woche 320 Millionen Nutzer.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

kfr



Zuerst veröffentlicht 17.09.2025 05:00

Schlagworte: Medien, Rundfunk

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