Medien-Allianz geht gegen Googles KI-Zusammenfassungen vor - epd medien

18.09.2025 09:12

Straßenschild am Google-Headquarter in Mountain View

Berlin (epd). Eine Allianz aus 13 Vereinen, Verbänden und Unternehmen der Medien- und Digitalwirtschaft hat bei der Bundesnetzagentur Beschwerde gegen die KI-Antworten bei der Google-Suche eingereicht. Die "AI Overviews" von Google verletzten das EU-weit geltenden Digitale-Dienste-Gesetz (Digital Services Act), wie der Verband privater Medien, Vaunet, am Donnerstag in Berlin mitteilte. Das Bündnis sieht darin einen "Traffic Killer" für unabhängige Medien und befürchtet gravierende Folgen für Medienvielfalt, Meinungsfreiheit und demokratischen Diskurs.

Mit den "AI Overviews" erhalten Nutzerinnen und Nutzer bei vielen Google-Fragen KI-generierte Antworten an oberster Stelle der Suchergebnisse. Die KI-Antworten verweisen in der Regel auf eine Auswahl an Quellen, geben jedoch zumeist erschöpfend Antwort. "Damit schafft Google ein Konkurrenzprodukt zu journalistisch-redaktionellen Inhalten, entzieht Medienhäusern Reichweite sowie Werbeeinnahmen und gefährdet ihre Refinanzierung", erklärte das Bündnis. Zudem sieht es Risiken durch fehlerhafte oder von der KI erfundene Inhalte und beklagt das intransparente KI-Modell, das Google verwendet.

EU-Kommission soll Verfahren einleiten

Konkret forderte die Allianz die Bundesnetzagentur in ihrer Rolle als Digital Services Coordinator (DSC) auf, die Europäische Kommission, wie im Digitale-Dienste-Gesetz vorgesehen, einzuschalten und ein Verfahren einzuleiten. Bei Verstößen drohen Strafen bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Zu der Allianz gehören neben Vaunet unter anderem die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), der Medienverband der freien Presse sowie der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien an. Auch zwei europäische Medienverbände haben sich der Beschwerde angeschlossen.

In den USA hatte kürzlich das US-Verlagshaus Penske Media, zu dem unter anderem die Magazine "Rolling Stone", "Variety" und "Billboard" gehören, gegen die "AI Oversights" Klage eingereicht.

cd



Zuerst veröffentlicht 18.09.2025 11:12 Letzte Änderung: 18.09.2025 11:47

Schlagworte: Medien, KI, NEU

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