24.09.2025 06:32
Washington (epd). Nach mehrtägiger Suspendierung hat der zum Unterhaltungskonzern Walt Disney gehörende US-Fernsehsender ABC am Dienstag "Jimmy Kimmel Live!" wieder ausgestrahlt. Moderator Kimmel sprach in der Late-Night-Show über seine kontroverse Aussage von vergangener Woche über den Mord an Charlie Kirk, die zur Zwangspause der Show geführt hatte.
Der sichtlich emotionale Moderator sagte, er verstehe, dass manche Menschen seinen Kommentar für unpassend gehalten hätten. Es sei nie seine Absicht gewesen, sich über den Mord lustig zu machen. Gewalt sei nie eine Lösung.
ABC hatte Kimmel am 17. September nach Aussagen über die Ermordung des Exekutivdirektors des rechten Jugendverbandes "Turning Point USA", Charlie Kirk, vorläufig aus dem Programm genommen. Kimmels Aussagen in seiner Show hatten den Präsidenten Donald Trump und dessen Anhänger in ein schlechtes Licht gerückt. Die These Kimmels, der Attentäter könnte zu den Anhängern von Trump in der "Make America Great Again"-Bewegung (MAGA) gehören, empörte konservative Aktivisten.
Nach der vorläufigen Absetzung warnten Hunderte Schauspieler und Künstler sowie Politiker der Demokraten vor Zensur. Die Schauspieler- und Mediengewerkschaft SAG-AFTRA hatte die Maßnahmen gegen Kimmel verurteilt.
Präsident Trump kritisierte die Rückkehr Kimmels am Dienstag auf seiner Plattform "Truth Social". Er könne nicht glauben, dass Kimmel seinen Job zurückbekommen habe, schrieb er. Er habe ABC schon einmal verklagt, erklärte Trump, und "das hier erscheint sogar lukrativer". ABC hatte Trump zum Beilegen einer Klage im vergangenen Jahr 16 Millionen Dollar gezahlt. Dabei ging es um eine Berichterstattung über eine Zivilklage gegen Trump.
Nicht alle der rund 200 mit ABC verbundenen Lokalsender strahlten Kimmels Show am Dienstag aus. Die als konservativ geltenden Medienkonzerne Sinclair Broadcasting und Nexstar Media Group mit zusammen mehr als 60 ABC-Stationen hatten laut Medienberichten beschlossen, Jimmy Kimmels Rückkehr auf den Bildschirm nicht zu senden. Betroffen war auch der ABC-Sender in der Hauptstadt Washington.
Der Sprecher von Charlie Kirks "Turning Point USA", Andrew Kolvet, schrieb auf der Plattform X, er sei nicht überrascht vom Ende der Suspendierung. Sie sei ein Fehler.
In seiner Show am Dienstag sagte Kimmel: "Diese Show ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir in einem Land leben, das es uns erlaubt, so eine Show zu haben." Er sei tief bewegt gewesen von den Worten der Witwe Erika Kirk, die bei der Trauerfeier am Sonntag dem Todesschützen verziehen habe.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
ege
Zuerst veröffentlicht 24.09.2025 08:32 Letzte Änderung: 24.09.2025 09:33
Schlagworte: USA, Medien, Fernsehen, Personalien, NEU
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