22.10.2025 10:55
Frankfurt a.M. (epd). Die höchste Grundvergütung von Direktoren im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gab es im Jahr 2024 beim ZDF. Verwaltungsdirektorin Karin Brieden erhielt Jahresbezüge in Höhe von 279.360 Euro, wie aus einer Tabelle hervorgeht, die der Sender im Internet veröffentlicht hat. ZDF-Produktionsdirektor Michael Rombach kam demnach auf 265.920 Euro.
Auf Platz drei lag Andrea Lütke vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) mit 263.930 Euro, wie aus einer Auflistung des Senders im Internet hervorgeht. Sie ist Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Niedersachsen und stellvertretende Intendantin. Brieden, Rombach und Lütke verdienten somit mehr als einige Intendantinnen und Intendanten von ARD-Anstalten.
ZDF und ARD sind laut Medienstaatsvertrag seit 2024 verpflichtet, die Vergütungen zu veröffentlichen, die die Intendanten und Direktoren im vorigen Jahr erhielten. Aufgelistet sind dabei außerdem Sachbezüge, worunter etwa der geldwerte Vorteil des privat zu versteuernden Dienstwagens oder der Bahncard fällt. In manchen Fällen gibt es auch Aufwandsentschädigungen und weitere Bezüge, etwa für Tätigkeiten bei Tochterfirmen der Anstalten.
Beim Bayerischen Rundfunk (BR) lagen die Vergütungen von zwei Direktoren dicht an den Bezügen, die NDR-Direktorin Lütke erhielt. So belief sich das Gehalt von Albrecht Frenzel, Verwaltungsdirektor und Stellvertreter der BR-Intendantin Katja Wildermuth, im vorigen Jahr auf 263.167 Euro. Birgit Spanner-Ulmer, Direktorin für Produktion und Technik, bekam 260.787 Euro.
NDR-Programmdirektor Frank Beckmann (Geschäftsbereich 2) und Volker Thormählen, Direktor des NDR-Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, erhielten jeweils 260.005 Euro.Die bestbezahlten Direktoren im vorigen Jahr gab es somit beim ZDF, NDR und BR. Bei den weiteren ZDF-Direktoren lagen die Vergütungen zwischen 246.000 und 259.000 Euro. Beim NDR bewegte sich die Gehaltsspanne der übrigen Direktoren zwischen 239.000 und 249.000 Euro. Die Bezüge der anderen Direktoren beim BR reichten von 223.000 bis 250.000 Euro.
Beim Westdeutschen Rundfunk (WDR), dem größten ARD-Sender, erhielten die Programmdirektoren Jörg Schönenborn und Andrea Schafarczyk mit jeweils 248.000 Euro die höchsten Vergütungen. Knapp dahinter rangierten Dominique Hoffmann, Direktorin für Produktion und Technik, und die damalige Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau. Sie ist seit Anfang 2025 Intendantin des WDR. Katrin Neukamm und Caroline Volkmann, die im vorigen Jahr die Doppelspitze des Justiziariats bildeten, verdienten jeweils rund 124.000 Euro.
Beim Südwestrundfunk (SWR) erhielten 2024 alle sieben Direktoren, die in Vollzeit arbeiteten, eine Vergütung in Höhe von 240.000 Euro. Bei den beiden Direktorinnen, die zusammen in Teilzeit die Juristische Direktion leiteten, waren es jeweils 132.000 Euro. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hatte 2024 sechs Personen, die das gesamte Jahr als Direktoren tätig waren. Ihre Gehälter lagen in einer Spanne von 191.000 bis 239.000 Euro.
Beim Hessischen Rundfunk (HR) wird für die damalige Programmdirektorin Gabriele Holzner eine Jahresvergütung von rund 229.000 Euro ausgewiesen. Ihre Nachfolgerin Julia Krittian, die Anfang November 2024 anfing, erhielt 32.500 Euro. Betriebsdirektorin Stephanie Weber bekam knapp 195.000 Euro. Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) belief sich die Direktorenvergütung für eine ganzjährige Tätigkeit auf 185.000 Euro.
Der Saarländische Rundfunk (SR) hatte 2024 mit Lutz Semmelrogge nur einen Direktor, der in dieser Position ganzjährig aktiv war. Als Programmdirektor erhielt er 186.000 Euro, Ende 2024 trat er in den Ruhestand. In der Leitung der SR-Betriebsdirektion gab es unterjährig einen Wechsel.
Bei Radio Bremen, dem kleinsten ARD-Sender, kam Programmdirektor Jan Weyrauch auf eine Vergütung von 218.000 Euro. Die Direktoren Brigitta Nickelsen und Jan Schrader, die sich die Leitung der Direktion für Unternehmensentwicklung und Betrieb teilen, verdienten im vorigen Jahr 104.000 beziehungsweise 181.000 Euro. Im Gehalt von Schrader ist außerdem eine außertarifliche Vergütung für eine weitere Leitungsfunktion enthalten.
Das Deutschlandradio erklärte auf epd-Nachfrage, dass im vorigen Jahr die beiden Direktoren Jona Teichmann (Programm) und Rainer Kampmann (Verwaltung und Betrieb) jeweils 229.000 Euro als Bezüge erhalten hätten. Die Vergütung von Intendant Stefan Raue habe 274.000 Euro betragen. Im Internet hat das Deutschlandradio die Bezüge seines Leitungspersonals noch nicht veröffentlicht. Dies könne erst geschehen, nachdem der Hörfunkrat in seiner nächsten Sitzung den Jahresabschluss 2024 festgestellt habe, hieß es.
Bei der Deutschen Welle - die anders als die ARD-Landesrundfunkanstalten, das ZDF und das Deutschlandradio nicht über den Rundfunkbeitrag finanziert wird, sondern aus Steuergeldern des Bundes - gab es 2024 vier Direktoren. Ihre Vergütungen lagen laut Auflistung im Internet zwischen 180.000 und 218.000 Euro.
vnn
Zuerst veröffentlicht 22.10.2025 12:55 Letzte Änderung: 22.10.2025 12:58
Schlagworte: Medien, Rundfunk, NEU
zur Startseite von epd medien