Neun Produktionen für Hörspielpreis der Kriegsblinden nominiert - epd medien

03.11.2025 09:54

Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wurde im vergangenen Jahr neu ausgerichtet und soll in diesem Jahr wieder vergeben werden. Jetzt hat die Film- und Medienstiftung NRW die Nominierungen bekannt gegeben.

Logo der Film- und Medienstiftung NRW beim Sommerfest 2025

Köln (epd). Neun Produktionen sind in diesem Jahr für den neu ausgerichteten Hörspielpreis der Kriegsblinden nominiert worden. Wie die Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen und der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband am Montag in Köln mitteilten, gibt es erstmals drei Preiskategorien mit jeweils drei Nominierungen. Die Preisträger werden bei der Preisverleihung am 10. Dezember bekannt gegeben. Dann soll nach Angaben der Filmstiftung auch der neue Name des Preises vorgestellt werden.

In diesem Jahr konnten erstmals auch kommerzielle Audioanbieter Produktionen für den Preis einreichen. Nominiert wurden fast ausschließlich Produktionen öffentlich-rechtlicher Sender. Die Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Die Gewinner erhalten zudem weiterführende Unterstützung durch die Filmstiftung für ein nächstes Projekt.

Zahlreiche Serien nominiert

In der Kategorie "Dokumentarischer Podcast" ist die Serie "Zwei Schüsse ins Herz - Warum musste mein Onkel sterben?" (SWR/RBB) von SWR-Redakteur Kilian Pfeffer, Christopher Jähnert und Kirsten Tromnau nominiert. In der siebenteiligen Serie versucht Pfeffer den Mord an seinem Onkel, dem "Stern"-Journalisten Robert Pfeffer aufzuklären, der im Jahr 1979 in Beirut erschossen wurde.

Nominiert sind in dieser Kategorie außerdem die ebenfalls siebenteilige Serie "I Will Survive - Der Kampf gegen die AIDS-Krise" (BR) von Martin Heindel und der Dreiteiler "Otze - Stasi, Punk und Mord" (Podimo) von Josi Miller und Alex Barbian über Dieter "Otze" Ehrlich, den Frontmann der DDR-Punkband Schleimkeim.

In der Kategorie "Fiktionaler Podcast" sind ebenfalls drei Serien nominiert: die sechsteilige Action-Kinder-Hörspielserie "Die Glitzer-Gang" (HR/NDR), die achtteilige Serie "Mein Leben als Spam" (BR) sowie die zweite Staffel von "Zwischenzeiten. Eine Familiengeschichte der Wendejahre" (RBB).

Zahl der Einreichungen bleibt "vertraulich"

In der Kategorie "Innovatives oder künstlerisches Hörspiel" gehört das von Deutschlandfunk Kultur produzierte dokumentarische Hörspiel "Keine Namen, niemand" zu den nominierten Produktionen, außerdem die Hörspiele "Moetteli - Eine Begegnung mit künstlicher Intelligenz" (SRF) und "Wildly tender is thy music - Lieder aus dem Moor" (Deutschlandfunk).

Die Nominierungen hat eine aus sechs blinden, sehbehinderten und sehenden Mitgliedern bestehende Jury ausgewählt. Wie viele Produktionen der Jury insgesamt vorlagen, teilte die Filmstiftung dem Evangelischen Pressedienst (epd) nicht mit: Die Anzahl der Einreichungen sowie der einreichenden Sender und Unternehmen blieben "vertraulich". Die Zahl und Qualität der Einreichungen hätten gezeigt, "dass die Neuausrichtung des Preises mit gleich drei Kategorien auf große Resonanz gestoßen ist", teilte die Filmstiftung mit.

"Special Jury Guest": Bibiana Beglau

Der Jury gehören die Kulturwissenschaftlerin Gaby Hartel, die Podcasterin Christine Harrasser, die Dokumentarfilmerin Birgit Schulz, der Musiker und Autor Dietrich Plückhahn, der Toningenieur Martin Weigert und die Autorin Özge Yildiz an. An der Entscheidung über die drei Preisträger wird außerdem als "Special Jury Guest" die Schauspielerin Bibiana Beglau mitwirken.

Gegründet wurde der Hörspielpreis der Kriegsblinden auf Initiative von Friedrich Wilhelm Hymmen im Jahr 1950 vom Bund der Kriegsblinden Deutschlands (BKD). Die erste Preisverleihung fand 1952 statt. Als zweiter Träger des Preises kam 1994 die Filmstiftung hinzu. Der Name der Auszeichnung wurde später um den Zusatz "Preis für Audiokunst" erweitert. Ende 2019 zog sich der BKD aus der Trägerschaft des Preises zurück. An seine Stelle trat der DBSV.

Die Film- und Medienstiftung NRW hatte die Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden im Jahr 2024 ausgesetzt und eine Neuausrichtung des Preises angekündigt. Für die Preisverleihung in diesem Jahr konnten bis Ende Juli Produktionen eingereicht werden.

vnn



Zuerst veröffentlicht 03.11.2025 09:30 Letzte Änderung: 03.11.2025 10:54 (Filmstiftung hat Angaben korrigiert: Kategorien "Innovatives oder künstlerisches Hörspiel" und "Dokumentarischer Podcast" waren vertauscht worden)

Schlagworte: Medien, Auszeichnungen, Audio, NEU

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