ARD und Verlage warnen vor Macht der Plattformen - epd medien

02.12.2025 12:06

ARD und Presseverleger sehen unabhängige Medien in Gefahr und appellieren gemeinsam an die Politik.

Berlin (epd). In einem seltenen Schulterschluss fordern Presseverleger und ARD die Politik zum Erhalt unabhängiger Medien auf. "Wir fordern die Politik auf, der gesellschaftlichen und demokratischen Bedeutung unabhängiger publizistischer Medien gerecht zu werden und sich auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene mit aller Kraft für deren Erhalt einzusetzen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die die ARD, der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Medienverband der freien Presse (MVFP) am Dienstag in Berlin veröffentlichten.

Mit Blick auf die Übermacht internationaler Technologiekonzerne dringen die Unterzeichner auf einen Ordnungsrahmen, der die Sichtbarkeit und bevorzugte Auffindbarkeit journalistisch-redaktioneller Inhalte aus vielfältigen Quellen sichert, Transparenz über die Verwendung von Algorithmen und KI-Systemen herstellt, die ökonomischen Grundlagen und die Arbeit unabhängiger Redaktionen schützt, geistige Eigentumsrechte sichert und eine faire Vergütung für die Nutzung der Inhalte garantiert, die Macht der Plattformen in den digitalen Märkten kontrolliert sowie den Schutz und die Sicherheit der Arbeit von Journalisten gewährleistet.

Angespanntes Verhältnis

"Ohne die freie und unabhängige Presse und den öffentlich-rechtlichen wie auch privaten Rundfunk gäbe es keinen wirksamen Schutz vor Desinformation und Manipulation durch soziale Massenmedien, keinen öffentlichen Kontrollmechanismus für Legislative und Exekutive und keine fundierte Grundlage für die demokratische Meinungsbildung", heißt es weiter.

Insbesondere das Verhältnis der ARD zu den Zeitungsverlagen war in den vergangenen Jahren wiederholten Belastungsproben ausgesetzt. Die Verleger monieren, dass durch die kostenlosen presseähnlichen Textangebote der Sender im Internet ein ungleicher Wettbewerb stattfinde. Zuletzt ließ der BDZV jedoch ein bei der EU-Kommission angestoßene Beihilfeverfahren zum Thema Presseähnlichkeit ruhen und verwies konstruktive Gespräche mit der ARD.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

nbl



Zuerst veröffentlicht 02.12.2025 13:06

Schlagworte: Medien, Rundfunk, Verlage

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