05.12.2025 13:38
Bremen (epd). Radio Bremen plant im nächsten Jahr mit Erträgen von 129 Millionen Euro und mit Aufwendungen von 125,6 Mio. Euro. Daraus resultiere ein rechnerischer Überschuss von 3,4 Millionen Euro, teilte der Sender am Freitag mit. Für den Vierjahreszeitraum 2025 bis 2028 weist die Planung allerdings eine Finanzierungslücke von 2,3 Millionen Euro auf. Der Rundfunkrat des ARD-Senders hatte auf seiner Sitzung am Donnerstag den Wirtschaftsplan 2026 genehmigt und die mittelfristige Finanzplanung von 2025 bis 2028 zur Kenntnis genommen.
Der rechnerische Überschuss für 2026 sei durch weitere Kürzungen und Einsparungen entstanden. Diese seien nötig, um die bisher ausbleibende Beitragserhöhung, sinkende Werbeeinnahmen, erhöhte Personalkosten sowie den Mehraufwand für die bundesweite Berichterstattung zum Tag der Deutschen Einheit 2026 in Bremen aufzufangen, hieß es.
Sollte die von Finanzkommission KEF zum 1. Januar 2025 empfohlene Erhöhung des Rundfunkbeitrags weiterhin ausbleiben, seien weitere Einschnitte unumgänglich, um die fehlenden Einnahmen von jährlich 3,4 Millionen Euro zu kompensieren und einen ausgeglichenen Haushalt am Ende der laufenden Beitragsperiode zu erreichen. Das Bundesverfassungsgericht wird voraussichtlich im kommenden Jahr über die Beschwerde von ARD und ZDF zur nicht erfolgten Beitragserhöhung entscheiden.
Intendantin Yvette Gerner sagte, 2026 sei das zweite Jahr in Folge, in dem Radio Bremen nicht bedarfsgerecht finanziert werde: "Das zwingt uns zu harten Entscheidungen." Je länger die von der KEF empfohlene Beitragserhöhung ausbleibe, desto schmerzhafter würden die Einschnitte für Programm, Publikum und Beschäftigte.
Konkret produziert Radio Bremen 2026 nur eine statt zwei "Tatort"-Folgen und verzichtet auf weitere fiktionale TV-Projekte. Auch im Personalbereich sowie bei Kultur- und Veranstaltungskooperationen werde angesetzt, hieß es. Insgesamt summieren sich die Kürzungen und Einsparungen 2026 laut Radio Bremen auf rund 3 Millionen Euro.
Außerdem bestätigte der Rundfunkrat Programmdirektor Jan Weyrauch für weitere fünf Jahre im Amt. Das Gremium folgte damit dem Vorschlag von Intendantin Gerner. Weyrauch startet am 1. September 2026 in seine vierte Amtszeit.
cd
Zuerst veröffentlicht 05.12.2025 14:38
Schlagworte: Medien, Finanzen
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