EU-Parlament ehrt zwei inhaftierte Journalisten mit Sacharow-Preis - epd medien

16.12.2025 11:42

Die inhaftierten Journalisten Andrzej Poczobut aus Belarus und Msia Amaghlobeli aus Georgien erhalten den Sacharow-Menschenrechtspreis. Das Europaparlament fordert ihre Freilassung.

Brüssel/Straßburg (epd). Das Europäische Parlament zeichnet in diesem Jahr den inhaftierten belarussischen Journalisten Andrzej Poczobut und die georgische Journalistin Msia Amaghlobeli mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit aus. "Andrzej und Msia können heute nicht bei uns sein, um ihre Taten und ihren Mut zu feiern. Sie wurden inhaftiert, einfach weil sie ihre Arbeit getan und ihre Stimme gegen Ungerechtigkeiten erhoben haben", sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Dienstag bei der Verleihung in Straßburg. Das Europaparlament fordert ihre Freilassung.

Poczobut gehört der polnischen Minderheit in Belarus an und ist bekannt für seine Kritik am Regime von Alexander Lukaschenko. Er wurde 2021 festgenommen und zu acht Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt. Zeitweise war er in Einzelhaft und erhielt keine angemessene medizinische Versorgung.

Parlamentspräsidentin sichert Unterstützung zu

Amaghlobeli wurde 2025 nach ihrer Teilnahme an einer regierungskritischen Demonstration festgenommen und aus politischen Gründen zu zwei Jahren Haft verurteilt. Als erste weibliche politische Gefangene in Georgien seit der Unabhängigkeit und als Verfechterin der Meinungsfreiheit gilt sie als Symbolfigur der prodemokratischen Bewegung.

Parlamentspräsidentin Metsola sicherte auch den anderen Nominierten ihre Unterstützung zu. Dazu gehören Journalistinnen, Journalisten und humanitäre Helferinnen und Helfer in Palästina und anderen Konfliktgebieten sowie serbische Studierende.

Der nach dem sowjetischen Physiker und Dissidenten Andrej Sacharow (1921-1989) benannte Preis wird seit 1988 jährlich an Personen und Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert.

Im vergangenen Jahr ging der Preis an die venezolanische Opposition um María Corina Machado und Edmundo González Urrutia, der bei der Präsidentschaftswahl den autoritären Machthaber Nicolás Maduro herausgefordert hatte. Nach der Wahl machte die Opposition Wahlbetrug öffentlich und reklamierte den Sieg für sich.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

mab



Zuerst veröffentlicht 16.12.2025 12:42 Letzte Änderung: 16.12.2025 13:02

Schlagworte: Auszeichnungen, Medien, Menschenrechte, EU, NEU

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