29.06.2024 18:17
Die Verwaltungsdirektorin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Nicole Küchler-Stahn (43), wird stellvertretende Intendantin des Senders. Wie der RBB mitteilte, stimmte der Rundfunkrat am 27. Juni dem Vorschlag von Intendantin Ulrike Demmer zu. Küchler-Stahn übernimmt die Aufgabe von der bisherigen Programmdirektorin Martina Zöllner, die den Sender Ende Juli auf eigenen Wunsch verlässt. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Küchler-Stahn lehrte an wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereichen an Hochschulen in Frankfurt am Main und Berlin. Sie ist Expertin für die wirkungsorientierte Steuerung öffentlicher Organisationen und war als Führungskraft in internationalen Beratungshäusern tätig. Seit dem 1. Januar ist sie Verwaltungsdirektorin des RBB.
Carola Conze wird zum 1. Juli stellvertretende Hauptabteilungsleiterin des crossmedialen Programmbereichs Gesellschaft im Norddeutschen Rundfunk (NDR). Sie war bislang Abteilungsleiterin "Talk und journalistische Unterhaltung" im Programmbereich Gesellschaft, wie der NDR mitteilte. Conze folgt auf Programmbereichsleiterin Sabine Doppler, die seit 1. Juni als Chefredakteurin im NDR-Landesfunkhaus Schleswig-Holstein tätig ist. Die Hauptabteilung wird von Juliane von Schwerin geleitet. Der Programmbereich Gesellschaft produziert crossmediale Angebote für den NDR und die ARD. Er besteht aus den Abteilungen Dokfilm und Geschichte, Stories, Arte und Erlebnis Erde, Satire und Medien, Talk und journalistische Unterhaltung sowie Service, Wirtschaft und Gesundheit. Als Abteilungsleiterin "Talk und journalistische Unterhaltung" war Conze bislang unter anderem für "Inas Nacht" und die "NDR Talk Show" verantwortlich. Zuvor war sie bei der Produktionsfirma "MME, Me, Myself & Eye Entertainment" Event-Verantwortliche und Executive Producerin für große Musikshows und Unterhaltungssendungen.
Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR) schaltet ihre UKW-Verbreitung zum 31. Dezember ab. Der Schweizer öffentlich-rechtliche Sender teilte mit, der digitale Standard DABplus habe sich durchgesetzt. Die verbleibende reine UKW-Nutzung in der Schweiz liege bei unter 10 Prozent. Da die Verbreitung der Radioprogramme über UKW teuer sei, habe der Verwaltungsrat entschieden, diese einzustellen. Mit DABplus und Internet existierten digitale Empfangsmöglichkeiten, die eine bessere Tonqualität und größere Programmauswahl böten. Die Hörer würden ab Herbst auf die UKW-Abschaltung vorbereitet.
Johannes Hauner (40) wird zum 1. Juli weiterer Geschäftsführer der Süddeutsche Zeitung GmbH. Neben seiner Rolle als Digital-Geschäftsführer übernehme er auch die Gesamtverantwortung für Lesermarkt, Vertrieb und Markenführung sowie die Informations-Technologie, wie die Süddeutsche Verlag GmbH mitteilte. Hauner berichtet an Christian Wegner, Geschäftsführer der Süddeutsche Verlag GmbH und ab 1. Juli Vorsitzender der Geschäftsführung.
Der Fruchtgummi- und Lakritzhersteller Katjes darf seine Produkte nicht mit dem Begriff "klimaneutral" bewerben, wenn nicht erläutert wird, welche konkrete Bedeutung diesem Begriff zukommt. Dies entschied der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am 27. Juni und gab damit der Revision der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs recht (AZ.: I ZR 98/23) Hintergrund der Unterlassungsklage war, dass Katjes in einer Fachzeitung der Lebensmittelbranche mit der Aussage geworben hatte: "Seit 2021 produziert Katjes alle Produkte klimaneutral" und einem Logo, das den Begriff "klimaneutral" zeigt und auf die Internetseite eines "ClimatePartner" verweist. Dagegen hatte die Wettbewerbszentrale geklagt, weil sie die Werbeaussage für irreführend hält. So laufe der Herstellungsprozess selbst nicht "klimaneutral" ab und verursache durchaus Kohlendioxid. Deshalb müsse die Werbeaussage zumindest dahingehend ergänzt werden, dass die Klimaneutralität erst durch kompensatorische Maßnahmen hergestellt werde.
Rasmus Buchsteiner wird zum 1. November Chief Correspondent Berlin bei "Politico". Er wird unter anderem die Berichterstattung über die Union, Haushaltsfragen und Sozialthemen verstärken, wie der Verlag Axel Springer mitteilte. Buchsteiner berichtet seit vielen Jahren über die Bundespolitik in Berlin. Aktuell ist er im "Spiegel"-Hauptstadtbüro tätig, davor war er bundespolitischer Korrespondent bei "The Pioneer" und dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland."
Die TV-Journalistin Dunja Hayali erhält in diesem Jahr den Solinger Ehrenpreis "Schärfste Klinge". Gewürdigt werde damit Hayalis Engagement, mit dem sie sich für demokratische Werte sowie Toleranz und Vielfalt einsetze, teilte die Stadt Solingen mit. Die 50-jährige Journalistin trete wortstark sowohl in ihrer Arbeit wie im Privaten für eine offene, tolerante und bunte Gesellschaft ein, hieß es. Damit erfülle Hayali das Hauptanliegen, das mit der Verleihung der "Schärfsten Klinge" verbunden sei. Sie sei eine Persönlichkeit, die das geschliffene Wort nutze, um sich wirksam für das Wohl der Gemeinschaft starkzumachen. Die Auszeichnung wird am 29. November im Theater und Konzerthaus der Stadt Solingen verliehen. Dunja Hayali ist die 14. Preisträgerin. Die "Schärfste Klinge" wird seit 1978 in unregelmäßigen zeitlichen Abständen vergeben. Sie würdigt Persönlichkeiten, die sich fair und engagiert für öffentliche Interessen einsetzen und dabei einen besonders geschliffenen Stil in ihrer Sprache und in ihrer Darstellungsform wählen. Der Name des Preises bezieht sich auf den traditionsreichen Ruf hochwertiger Schneidwaren aus Solingen.
Vertreter mehrerer Initiativen haben einen Bund der Rundfunkbeitragszahler gegründet. Wie der Rechtsanwalt Harald von Herget mitteilte, soll der Verein die Rechte der Rundfunkteilnehmer wahrnehmen. Er setze sich für "Finanzkontrolle und Meinungsvielfalt im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk" ein und für einen "staatsfernen, unabhängigen, überparteilichen, gemeinwohlorientierten und selbstverwalteten" öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der neue gegründete Verein kritisierte, ARD, ZDF und Deutschlandradio erfüllten ihren Auftrag "seit Jahren immer unzureichender". Von Herget, der Erster Vorsitzender des Vereins ist, sagte: "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk gehört den Rundfunkteilnehmern und Beitragszahlern und ist demokratischer und selbstverwaltet zu strukturieren, um seine Aufgaben in der Zukunft erfüllen zu können." Der Verein teilte mit, er zeichne sich "durch Überparteilichkeit, Unabhängigkeit und Gemeinnützigkeit" aus. Er fordere eine Beteiligung der Beitragszahler an den Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Er wolle die "gemeinsamen Interessen und Ziele bereits vorhandener Initiativen" auf der Website www.rundfunkbeitragszahler.de zusammenführen. Von Herget kandidierte 2017 in Starnberg für die Freien Wähler für den Bundestag.
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat ihre jährlichen Preise für den privaten Rundfunk vergeben. Zu den ausgezeichneten Hörfunkbeiträgen gehören beispielsweise "Servus Franz - Der Tod des Kaisers" von Verena Kögel, Benjamin Kühnel und Chantal Martin bei Radio Arabella München und die Promotion-Aktion "50.000 Bäume für Oberfranken" von Thomas Apfel und Stephan Burkert von Radio Eins Coburg. Fernsehpreise erhielten unter anderem Noah Haug und Fabian Lamm von Regio TV Schwaben für einen Beitrag über das Fußballteam des SSV Ulm 1846 sowie Rebecca Satlow von TV Oberfranken für ihr Porträt über den Dirigenten und Komponisten Anton Zapf. Zusätzlich gingen Publikumspreise an Christian Höreth für seine Serie "20 Jahre Palliativ-Station - Keine Angst vor dem Tod?!" auf Radio Mainwelle sowie Julius Peter und Andre Wengenroth von der Mediaschool Bayern für die "Die Wiesnsendung von M94.5: Mia Zapfn anders". An dem Online-Voting hatten laut Mitteilung mehr als 13.000 Personen teilgenommen. Dotiert sind die Preise mit jeweils 3.000 Euro, in den Kategorien Werbung und Promotion sowie bei den BLM-Publikumspreisen mit 1.500 Euro.
Der Hörfunkrat des Deutschlandradios ist nun wieder komplett besetzt. In dem Gremium waren die Plätze für die zwei Vertreter des Bundes mehrere Monate vakant gewesen. Dem Hörfunkrat, dessen neue Amtsperiode im Januar begann, gehören seit Juni die beiden Bundestagsabgeordneten Jürgen Coße (SPD) und Awet Tesfaiesus (Grüne) an. Sie folgten auf die bisherigen Bundesvertreter, die beiden Abgeordneten Yvonne Magwas (CDU) und Martin Rabanus (SPD). Der Hörfunkrat hat insgesamt 45 Mitglieder. Mitglied im Verwaltungsrat des Deutschlandradios wurde im April Carsten Schneider (SPD) als Vertreter des Bundes. Er ist seit Ende 2021 Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland. Außerdem ist er seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestags. Schneider folgte im Deutschlandradio-Verwaltungsrat Monika Grütters (CDU) nach, der früheren Kulturstaatsministerin. Die neue Amtsperiode des zwölfköpfigen Verwaltungsrats begann im Januar. Die konstituierende Sitzung am 9. April fand noch ohne einen Vertreter des Bundes statt.
Den Aufsichtsgremien beim RBB gehören neue Vertreter des Personalrats an. Im Verwaltungsrat ist seit kurzem Christoph Reinhardt neues vom Personalrat entsandtes Mitglied. Er folgte Lutz Oehmichen nach, der nicht mehr Mitglied des RBB-Personalrats ist. Reinhardt gehört dem Vorstand des aus 17 Mitgliedern bestehenden Personalrats an, der sich am 3. Juni für die neue Wahlperiode konstituierte. Dem Personalrat gehören erstmals auch freie RBB-Journalisten an: Das Gremium vertritt nun neben den festangestellten auch freie Sendermitarbeiter. An den Sitzungen des RBB-Rundfunkrats nehmen zwei Abgesandte des Personalrats mit beratender Stimme teil. Diese beiden Plätze haben jetzt Martina Schrey und Dagmar Bednarek inne. Schrey ist seit dem 3. Juni neue RBB-Personalratsvorsitzende. Bedanarek gehört seitdem ebenfalls dem Vorstand des neuen Personalrats an. Bisher war der Personalrat im RBB-Rundfunkrat mit der früheren Personalratsvorsitzenden Sabine Jauer sowie mit Dörte Thormählen vertreten.
Der Bundesverband Schauspiel, ver.di und Netflix verbessern durch weitere gemeinsame Vergütungsregeln die Vergütungssituation von Urhebern und Künstlerinnen, die in deutschen Netflix-Produktionen mitwirken. Neben der Erneuerung der 2020 und 2022 geschlossenen Gemeinsamen Vergütungsregelungen haben sich die Verhandlungspartner nun auch auf eine gemeinsame Vergütungsregel für Synchronschaffende einigen können, wie der Bundesverband Regie mitteilte. Eine ebenfalls schon bestehende Vereinbarung, die die Erstattung von Beiträgen zur Pensionskasse Rundfunk zugunsten von Filmschaffenden bei Filmen ermöglicht, wurde auf Serienproduktionen erweitert.
Die Spezialpreise "Kultur, Medien und Kirchen" der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) gehen an den Lokalfernsehsender München TV sowie das Lokalradio Radio Augsburg. Die beiden Medien erhalten zum ersten Mal diesen Preis, der jeweils mit 1.500 Euro dotiert ist, wie der Evangelische Presseverband für Bayern und das katholische Medienhaus Sankt Michaelsbund gemeinsam mitteilten. Radio Augsburg erhält die Auszeichnung für sein einstündiges Talk-Format "Cappuccino", München TV für einen Beitrag über Musiktherapie am Deutschen Herzzentrum. Der Spezialpreis "Kultur, Medien und Kirchen" zeichnet herausragende Leistungen in den bayerischen Lokalradios und im Lokalfernsehen aus.
Der Rundfunkrat von Radio Bremen hat sich für die Erhöhung des Rundfunkbeitrages um 58 Cent auf Basis der Empfehlung der Finanzkommission KEF ausgesprochen. Die Erklärung wurde bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung von der breiten Mehrheit der Mitglieder unterstützt, wie der Rundfunkrat mitteilte. "Sofern keine Abweichungsgründe vorliegen, die auch der Überprüfung des Bundesverfassungsgerichts standhalten würden, muss die KEF-Empfehlung staatsvertraglich umgesetzt werden", sagte der Vorsitzende des Rundfunkrats, Klaus Sondergeld. Das Gremium appellierte mit seinem Beschluss an die Gemeinschaft der Länder, die Finanzierungsgarantie für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk einzulösen. Des Weiteren erwarte der Rundfunkrat von den ARD-Verantwortlichen, dem verfassungsrechtlichen Anspruch notfalls auf dem Rechtsweg Geltung zu verschaffen.
Die Landesanstalt für Kommunikation (LfK) Baden-Württemberg will ältere Menschen ins Internet holen. Daher trete die Medienanstalt dem "Digitalpakt Alter" bei, teilte die LfK mit. Das Bündnis wurde 2021 unter anderem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert. Laut einer Studie nutzen fast 20 Prozent der über 60-Jährigen das Internet nicht. Viele Senioren geben an, sie würden das Internet nutzen, wenn sie einen Nutzen darin sehen und Unterstützung erhalten würden. Der "Digitalpakt Alter" will dazu beitragen, Angebote zur Entwicklung und zum Erhalt einer digitalen Souveränität älterer Menschen zu vernetzen.
Christian Krebs (49) bleibt für weitere fünf Jahre Direktor der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM). Die Versammlung der NLM verlängerte seine Amtszeit bis zum 31. Juli 2030. Der Volljurist ist seit 2020 im Amt. Derzeit ist er stellvertretender Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), Koordinator des Fachausschusses Regulierung der Medienanstalten und Mitglied der Kommission für Zulassung und Aufsicht. Daneben engagiert er sich in der Ausbildung von Nachwuchskräften in den Medien und ist Honorarprofessor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Krebs sagte, er habe in den vergangenen Jahren festgestellt, dass es angesichts der rasanten Veränderungen immer wichtiger werde, für Medienvielfalt und Meinungsfreiheit zu arbeiten. Besonders mit der Regulierung im Internet trügen die Medienanstalten dazu bei, Hass und Hetze im Netz zu bekämpfen.
Die Versammlung der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) hat eine neue Richtlinie zur Förderung von Bürgerrundfunk in dem Bundesland verabschiedet. Damit werden unter anderem das Förderungsverfahren vereinfacht und die Betriebskostenzuschüsse um 7,5 Prozent erhöht. Mit der Erhöhung komme die NLM dem gesetzlichen Auftrag nach, die Zuschüsse an den Bürgerrundfunk Berücksichtigung der allgemeinen Entwicklung von Löhnen und Verbraucherpreisen regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, wenn es die Finanzausstattung erlaubt. Der stellvertretende NLM-Direktor Klaus-Jürgen Buchholz sagte, damit trage man den Preissteigerungen der vergangenen Jahre Rechnung: "Somit sind die Bürgersender weiterhin optimal ausgestattet, ihren Beitrag zur lokalen und regionalen Berichterstattung und Medienkompetenzvermittlung in Niedersachsen zu leisten."
Susanne Pfab bleibt bis Ende 2026 Generalsekretärin der ARD. Die Intendantinnen und Intendanten der ARD beschlossen, den Vertrag der ARD-Generalsekretärin, der zum Jahresende ausläuft, um weitere zwei Jahre zu verlängern. Üblicherweise beträgt die Amtszeit fünf Jahre. Angesichts der Debatte um Reformen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk entschieden sich das Gremium und die Generalsekretärin für eine kürzere Vertragsdauer. So könne flexibel auf Änderungen der Rahmenbedingungen und eine mögliche stärkere Zentralisierung von übergeordneten Aufgaben in der ARD reagiert werden, hieß es. Pfab ist seit 2015 im Amt. Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke würdige ihre "hervorragende Arbeit bei der Unterstützung des jeweiligen Vorsitzes und der Interessensvertretung in Berlin". Es sei gut, dass Pfab während der Reformen in der ARD und in der medienpolitischen Debatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für Kontinuität und Verlässlichkeit stehe.
Paul Elvers (38) wird Head of Artificial Intelligence bei der Funke Mediengruppe. Er ist ab sofort mit seinem Team für die strategische Ausrichtung und Implementierung von Künstliche-Intelligenz-Technologien innerhalb der Mediengruppe zuständig, wie die Funke Mediengruppe mitteilte. Zu den Aufgaben der von Elvers geleiteten Task-Force gehören die Etablierung einer gruppenweiten KI-Infrastruktur und die Entwicklung und Koordination eines umfassenden KI-Schulungsprogramms für alle Mitarbeitenden.
Der Prozess gegen den seit mehr als 14 Monaten in Russland inhaftierten "Wall Street Journal"-Reporter Evan Gershkovich (32) soll am 26. Juni beginnen. Dies berichteten mehrere Medien mit Verweis auf die russische Justiz. Die Anhörungen sollen nicht öffentlich stattfinden. Dem Reporter wird Spionage vorgeworfen. Er selbst, das "Wall Street Journal" (WSJ) und die US-Regierung bestreiten die Vorwürfe vehement. Der US-Bürger Gershkovich war für seine Arbeit in Russland akkreditiert und wird seit dem 29. März 2023 in einem Moskauer Gefängnis festgehalten. Laut WSJ hatten russische Behörden am 13. Juni mitgeteilt, dass Gershkovich für die CIA Informationen über ein Rüstungsunternehmen gesammelt habe. Das sei falsch, der Reporter sei zu Berichterstattungszwecken für das WSJ unterwegs gewesen, so die Zeitung. Russische Behörden hätten bis heute öffentlich keine Beweise vorgelegt, die ihre Vorwürfe stützen würden.
Alexander von Fabris (44) wird neuer Geschäftsführer Digital bei der Mediengruppe Oberfranken (MGO). Der Verlagskaufmann und Diplom-Betriebswirt (VWA) kommt von der Mediengruppe Bayern und bekleidete seit 2007 verschiedene Geschäftsführungspositionen in der Branche. Bei der MGO verantwortet er künftig unter anderem die regionalen Job- und Ausbildungsportale und das Venture Geschäft. Er soll dort mit digital-only Services für B2B- und B2C-Kunden strategisch ein weiteres unabhängiges Digitalgeschäft für die Gruppe auf- und ausbauen.
Zum 1. August wird Gordian Fritz neuer Washington-Korrespondent für RTL und NTV: Er folgt auf Christopher Wittich, der ab Sommer im Wechsel mit Roberta Bieling als News-Anchor die Sendung "RTL Aktuell" moderiert. Fritz begann seine journalistische Laufbahn 1998 als Autor, Reporter und Moderator beim Sachsen Fernsehen in Leipzig. Nach weiteren Stationen bei verschiedenen Fernsehsendern wechselte er 2004 zum Landesstudio Ost von RTL/NTV und wurde dort 2011 zum Redaktionsleiter ernannt. 2017 ging er zu RTL News nach Köln, wo er in verschiedenen Funktionen, einschließlich der Leitung des Reporterpools, tätig war. Seit 2010 ist Fritz als Krisenreporter weltweit im Einsatz und berichtete unter anderem über die Kriegslage in der Ukraine. US-Expertise zeigte er bei der Berichterstattung zur Präsidentschaftswahl 2020. Jutta Bielig-Wonka, Chefredakteurin News & Politik bei RTL News, sagte, Fritz sei "ein leidenschaftlicher und hartnäckiger Reporter, der komplexe Themen packend und verständlich zu vermitteln weiß".
Michael Weber wird Mitglied des Aufsichtsrats der Funke Mediengruppe. Der Technologie- und Investment-Experte ist Senior Partner bei The Riverside Company, einer Investmentgesellschaft mit Fokus auf kleine mittelständische Unternehmen. Er bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung im Digital-Business mit. Neben seiner Position im Aufsichtsrat wird Weber auch Mitglied des Gesellschafterausschusses. Funke-Verlegerin Julia Becker bezeichnete Weber als "einen exzellenten Kenner und erfolgreichen Investor im Digitalbereich". Nach seinem Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München war Weber zunächst Associate Professor für Strategisches Management. Seine Karriere in der Privatwirtschaft startete er 2001 bei der Boston Consulting Group (BCG) als Strategieberater im Bereich Finanzdienstleistungen und Private Equity. Weiter Stationen waren der Venture-Capital-Fonds Dynamics Venture und der deutsche Small-Cap-Fonds Auctus Capital.
Die Politikökonomin Maja Göpel ist neue Kolumnistin der "tageszeitung" (taz). Unter dem Motto "neue Wirtschaft, neue Allianzen" schreibt die Bestsellerautorin ("Wir können auch anders") dort ab sofort für "taz Futurzwei", das Magazin für Zukunft und Politik. Sie und der Transformationsexperte Wolf Lotter ("Lotters Transformator") werden Kolumnen zu zukunftsfähiger Wirtschaft schreiben.
Der Journalist Reinhard Bingener von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) und die Journalistin Evelyn Finger von der Wochenzeitung "Die Zeit" erhalten Ehrenpromotionen der evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Münster. Ausgezeichnet werden sie für ihr herausragendes journalistisches Gesamtwerk, wie die Universität Münster mitteilte. Die feierliche Übergabe der Ehrendoktorwürden findet am 10. Juli in Münster statt. Die Leiterin des Ressorts "Glauben & Zweifeln" der Wochenzeitung "Die Zeit", Evelyn Finger, behandele in ihren Artikeln Themen wie die Krise der Kirchen in Deutschland, interreligiöses Zusammenleben und fundamentalistische Strömungen in den USA, teilte die Universität mit. Mit ihrer Publizistik hebe sie die Bedeutung von Religionskompetenz bei der Analyse und Lösung von sozialen und politischen Konflikten hervor. Der politische Redakteur der FAZ, Reinhard Bingener, erhalte die Ehrung für seine kontinuierliche Berichterstattung über die evangelischen Kirchen in Deutschland und seine publizistische Aufarbeitung von theologischen Grundsatzfragen. Ebenso gewürdigt werde die Berichterstattung über aktuelle ethische Debatten. Mit den Ehrenpromotionen würdige die Fakultät auch die Printmedien "Die Zeit" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" als wichtige Foren für den gesellschaftlichen Austausch über religiöse und ethische Fragen.
Die "Badische Zeitung" erhält künftig überregionale Inhalte und Seiten vom Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Den Anfang in der Zusammenarbeit macht ab Mitte Juni der Sport. Durch die enge Zusammenarbeit und den Austausch im Netzwerk könnten innovative journalistische Ansätze entwickelt und schneller auf aktuelle Ereignisse reagiert werden. "Dies stärkt die Vielfalt und Tiefe der Berichterstattung und ermöglicht es, den Leserinnen und Lesern noch umfassendere und fundiertere Inhalte zu bieten", teilte das RND mit. Thomas Fricker, Chefredakteur der "Badischen Zeitung", sagte: "Dank dieser Kooperation können wir uns künftig noch mehr auf unsere regionale Berichterstattung mit aufwendigen Recherchen und exklusiven Hintergrundgeschichten konzentrieren". Die "Badische Zeitung" erscheint in Freiburg erscheint und hat eine verkaufte Auflage von rund 110.000 Exemplaren. Laut RND beziehen bereits mehr als 90 Tageszeitungen überregionale Inhalte des Netzwerks.
Das RBB-Studio Cottbus bekommt eine neue Leiterin: Sandra Fritsch löst im September Angelika Jordan ab, die nach zehn Jahren auf dieser Position in den Ruhestand geht. Fritsch, Jahrgang 1979, stammt aus der Lausitz und hat bereits zu Anfang ihrer beruflichen Laufbahn acht Jahre im Cottbuser RBB-Studio gearbeitet. Im Anschluss daran war sie an verschiedenen Stellen im rbb als Journalistin und Teamleiterin tätig, unter anderem im Frankfurter RBB-Studio. Intendantin Ulrike Demmer sagte, Fritsch bringe journalistisches Herzblut, Leitungserfahrung und Wurzeln in der Region mit. Im Studio Cottbus arbeiten rund 50 feste und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Hörfunk, Fernsehen und digitale Kanäle. Sie produzieren Programm in deutscher und niedersorbischer Sprache für RBB und ARD.
Mit den Stimmen von SPD und CDU hat der saarländische Landtag am 12. Juni in Saarbrücken den 5. Medienänderungsstaatsvertrag in zweiter Lesung angenommen. Die AfD-Fraktion enthielt sich. Mit der Novelle soll der Medienstaatsvertrag an das Digitale-Dienste-Gesetz (DDG) vom Bund und den Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union angepasst werden. Der DSA schreibt vor, dass Online-Plattformen Maßnahmen ergreifen müssen, um Nutzerinnen und Nutzer vor rechtswidrigen Inhalten zu schützen. Außerdem wollen die Länder die Regionalfensterregelung beim privaten Fernsehen ändern: Die beiden großen privaten TV-Gruppen sollen verpflichtet werden, in jeweils einem Programm Regionalfenster zu veranstalten. Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten hatten den Staatsvertrag im März unterzeichnet. Geplant ist, dass er nach Zustimmung aller Landtage zum 1. Oktober in Kraft tritt.
Der SWR hat am 11. Juni sein neues Zwei-Länder-Regionalstudio in Mannheim eröffnet. Die effiziente Nutzung der neuen Raumstrukturen fördere die multimedialen Arbeitsweisen in den Programmbereichen und lasse Fernsehen, Hörfunk und Online weiter zusammenwachsen, teilte der Sender mit. Direkt am Neckarufer gelegen, biete das neue Studio optimale Arbeitsbedingungen für das aus rund 90 Personen bestehende Team. "Der SWR stärkt mit dem neuen Studio seine aktuelle Berichterstattung in der Region", sagte Stefanie Schneider, SWR-Landessenderdirektorin Baden-Württemberg, laut Mitteilung. Ulla Fiebig, SWR-Landessenderdirektorin Rheinland-Pfalz, sieht in der Landesgrenze keine Hürde: "Mit unserem Team für Rheinland-Pfalz sind wir gerne Partner in diesem neuen gemeinsamen Medienhaus." Der Neubau sei im Ergebnis wirtschaftlicher, "als wenn wir das alte Studio saniert und modernisiert hätten".
Der Regisseur Wim Wenders erhält in diesem Jahr den Großen Deutsch-Französischen Medienpreis. Die Karriere des Filmemachers sei eng mit Deutschland und Frankreich verbunden, wodurch er auch zu einer besseren Verständigung zwischen den beiden Nationen beigetragen habe, sagte der Vorstandsvorsitzende des Preises und Intendant des Saarländischen Rundfunks (SR), Martin Grasmück. Der Preis wird zusammen mit dem Deutsch-Französischen Journalistenpreis am 17. September in Paris vergeben. "Wim Wenders hat es geschafft, in einer immer komplizierteren Welt die Hoffnungen und Ängste vieler Menschen aufzugreifen und sie in eine Bildsprache zu übersetzen, die sich der Hektik des Alltags entzieht", so Grasmück. Der undotierte Preis wird jährlich an Persönlichkeiten und Organisationen vergeben, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung verdient gemacht haben.
Der Generalsekretär der internationalen Journalistenorganisation Reporters sans frontières (RSF), Christophe Deloire, ist am 8. Juni im Alter von 53 Jahren gestorben. Er hatte die Leitung von RSF im Jahr 2012 übernommen. 2018 gründete er das Forum für Information und Demokratie, das sich für Rechtsstaatlichkeit und die freie Presse als Grundlage jeder Demokratie einsetzt. "Wir sind schockiert, fassungslos und voller Schmerz über den viel zu frühen Tod", erklärte Anja Osterhaus, Geschäftsführerin der deutschen RSF-Sektion. Den Angaben zufolge starb Deloire nach kurzer und schwerer Krankheit. "Er hat die Organisation zukunftsfähig gemacht in einer Zeit, in der Desinformation und Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten die Pressefreiheit zunehmend bedrohen, in der Autokratien versuchen, die freie Presse zu ersticken", so Osterhaus.
Der Deutschlandradio-Hörfunkrat hat in seiner Sitzung am 6. Juni die Einrichtung eines nichtständigen Ausschusses für "Digitales und Innovation" beschlossen, der aus insgesamt neun Mitgliedern des Rats besteht. Als Ausschussvorsitzende wurde Annette Leßmöllmann gewählt, als stellvertretende Vorsitzende Maja Iwer. "Die digitale Transformation ist ein permanenter Prozess, der Deutschlandradio in den nächsten Jahren finanziell, personell und technisch stark fordern wird. Mit diesem neuen Ausschuss schafft der Hörfunkrat einen Thinktank für Digitales und Innovation, der diese Entwicklung kompetent begleiten wird", sagte die Hörfunkratsvorsitzende Katrin Hatzinger.
Der Journalist Alessandro Alviani ist ab sofort "Lead Generative AI" bei der "Süddeutschen Zeitung Digitale Medien". Alviani schrieb in einem LinkedIn-Post, die "Süddeutsche Zeitung" habe "in Sachen KI bereits beeindruckende Fortschritte gemacht und einzigartige journalistische GenAI-Projekte auf den Weg gebracht". Er werde unter anderem mit Carmen Heger und Johannes Hauner zusammenarbeiten. Bisher war er bei Ippen Digital als Product Lead AI tätig.
Die kirchliche Talksendung "Alpha & Omega" hat am 4. Juni in Stuttgart ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, Wolfgang Kreißig, sagte, die Sendung habe sich inmitten medialer Umbrüche bewährt. Ernst-Wilhelm Gohl, Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, würdigte die Sendung als freien und unabhängigen Journalismus innerhalb der Kirche. Diesen brauche es, um auch von säkularen Medien ernst genommen zu werden. Die erste Ausgabe von "Alpha & Omega" wurde am 18. April 1999 ausgestrahlt. Nach dem "Wort zum Sonntag" ist sie die langlebigste Kirchensendung im deutschen Fernsehen. Die 30-minütige Sendung ist eine Gemeinschaftsproduktion der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Erzdiözese Freiburg und der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sie wird abwechselnd von der Multimediaredaktion der Evangelisches Medienhaus GmbH und der katholischen Fernsehredaktion KiP-TV produziert und wird unter anderem bei Tele5, Bwfamily.tv, Regio TV und Bibel TV ausgestrahlt.
Angesichts von Fake News und Desinformationskampagnen fordert der Medienrat der Bremischen Landesmedienanstalt Medien dazu auf, ihren Beitrag zur Sicherung von Qualitätsjournalismus zu leisten. "Unverzichtbar ist ein starker, qualitativ hochwertiger Journalismus, der in Presse und Rundfunk Nachrichten und Meinungen nach gründlicher Recherche für die Menschen aufbereitet und angemessen präsentiert", heißt es in der Entschließung des Gremiums.
Benjamin Piel wird Anfang Januar 2025 Co-Chefredakteur des Bremer "Weser-Kuriers". Piel stehe vor allem für profilierten Lokal- und Regionaljournalismus, sagte David Koopmann, Vorstand der Bremer Tageszeitungen AG. "Damit fügt er sich perfekt in das Team um Chefredakteurin Silke Hellwig ein." Piel ist seit sechs Jahren Chefredakteur des "Mindener Tageblatts". Der 40-Jährige studierte in Tübingen und volontierte bei der "Schweriner Volkszeitung". Die 61 Jahre alte Hellwig ist seit September 2011 Chefredakteurin des "Weser-Kuriers". Sie wird den Angaben zufolge als presserechtlich verantwortliche Chefredakteurin weiterhin die inhaltliche Verantwortung für alle Produkte wahrnehmen und gemeinsam mit Piel sowie Michael Baltes als Mitglied der Chefredaktion die Weiterentwicklung der Redaktion und ihrer Produkte vornehmen.
Die regionale Nachrichtensendung von Radio Bremen, "buten un binnen", ist am 31. Mai wegen eines Streiks der Beschäftigten ausgefallen. Ein Viertel der Beschäftigten, mehr als 100 Personen, habe nach einem Aufruf von ver.di ab 16.30 Uhr die Arbeit niedergelegt, wie die Gewerkschaft am 1. Juni mitteilte. Nach Angaben von Radio Bremen waren die Sendungen um 18 Uhr und um 19.30 Uhr betroffen. Hintergrund sind laufende Tarifverhandlungen und die Unzufriedenheit der Gewerkschaft mit den Arbeitsgeber-Angeboten. Ver.di fordert eigenen Angaben zufolge Gehalts- und Honorarsteigerungen von 10,5 Prozent für dieses Jahr. Der Sender biete eine Anhebung der Entgelte um 2,25 Prozent in diesem Jahr und eine mögliche weitere Steigerung um weitere 2,46 Prozent im nächsten Jahr an.
red
Zuerst veröffentlicht 06.06.2024 09:40 Letzte Änderung: 29.06.2024 20:17
Schlagworte: Medien, Juni, Kurze, 2024, NEU
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