09.10.2024 04:57
Frankfurt a.M. (epd). Den Fachleuten im Zukunftsrat für die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gehen die Vorschläge der Bundesländer zu Veränderungen in der ARD nicht weit genug. Der Zukunftsrat gehe davon aus, dass die derzeit geplante bloße Federführung nicht ausreiche, "um die evidenten Strukturdefizite der ARD zu beseitigen und die von ihm empfohlene 'organisierte Regionalität' zu gewährleisten", sagte die Zukunftsratsvorsitzende Julia Jäkel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch): "Es braucht eindeutige Verantwortlichkeiten auf ARD-Ebene, um strategiefähig und entscheidungsstark zu werden."
Es gehe nicht nur darum, Mehrfachstrukturen zu beseitigen, sagte die Medienmanagerin Jäkel. Wichtig seien klare Verantwortung und Entscheidungsverfahren.
Die Bundesländer beraten seit längerem über einen Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. In einem Ende September zur Diskussion gestellten Entwurf ist vorgesehen, dass mindestens 16 ARD-Hörfunkkanäle und knapp die Hälfte der 10 TV-Spartensender von ARD und ZDF wegfallen sollen. Anstelle einer zentralen ARD-Geschäftsführung, wie sie zu Jahresbeginn der von den Bundesländern eingesetzte Zukunftsrat empfohlen hatte, favorisieren die Länder eine Pflicht zu programmlichen "Federführungen".
Stellungnahmen zum derzeit vorliegenden Vertragstext können bis zum 11. Oktober auf der Webseite der Kommission eingereicht werden. Nach deren Auswertung soll der Staatsvertrag von den Länderchefs beraten werden. In Kraft treten kann dieser erst, wenn auch alle 16 Landesparlamente zugestimmt haben. Das wird frühestens im nächsten Sommer der Fall sein, bis dahin bleibt auch der Rundfunkbeitrag auf der jetzigen Höhe von 18,36 Euro pro Monat.
kfr
Zuerst veröffentlicht 09.10.2024 06:57 Letzte Änderung: 09.10.2024 10:22
Schlagworte: Medien, Rundfunk, Reformen, Bundesländer, Zukunftsrat, Jäkel, kfr, NEU
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