Buhrow: Gesellschaft darf öffentlich-rechtlichen Rundfunk umgestalten - epd medien

17.10.2024 08:42

WDR-Intendant Tom Buhrow (Archivbild)

Köln (epd). WDR-Intendant Tom Buhrow hält öffentlichen Streit über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für legitim. Die Gesellschaft habe das demokratische Recht, den Auftrag der Sender zu ändern, betonte er mit Blick auf die von den Bundesländern geplanten Reformen am Donnerstag im Radiosender WDR5. Allerdings müsse sie dabei auch mit Kritik und Protesten umgehen.

Die Gesellschaft dürfe den Öffentlich-Rechtlichen sagen, "was sie will und was sie vielleicht nicht mehr in diesem Umfang will". Dass es dabei Konflikte geben könne, merke die Politik jetzt.

"Nicht einen Zaun bauen um alles"

Laut den Vorschlägen der Bundesländer für einen Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk soll die Zahl der Angebote sinken. Nach den Plänen der Rundfunkkommission der Bundesländer könnten mindestens 16 ARD-Hörfunkkanäle und knapp die Hälfte der 10 Fernseh-Spartensender von ARD und ZDF wegfallen. Öffentlicher Protest richtet sich vor allem gegen ein mögliches Aufgehen des Kultursenders 3sat im deutsch-französischen Gemeinschaftssender Arte.

Buhrow sagte auch: "Ich finde, wir können jetzt nicht einen Zaun bauen um alles, was wir machen, und sagen, der Status quo darf gar nicht verändert werden."

Intendant fordert Rückgabe der Maus-Statue

Zugleich rief der Intendant dazu auf, dass die von der Kampagnenorganisation Campact aus Protest gegen mögliche Kürzungen im Angebot der Sender "entführte" Maus-Statue unbeschädigt nach Köln zurückkehrt. Die etwa 1,80 Meter große Figur müsse auf jeden Fall zurück, "egal ob einem die Reformen jetzt passen oder nicht", sagte der Intendant.

Die Statue ist ein Abbild der Figur aus der beliebten "Sendung mit der Maus". Sie steht seit dem 50. Sendejubiläum der "Lach- und Sachgeschichten" für Kinder im März 2021 am Vierscheibenhaus des WDR in der Kölner Innenstadt und war dort seit Dienstagmorgen verschwunden. Nach einer Station in Mainz am Mittwoch tauchte die Maus am Donnerstag in der Nähe des Landtags von Sachsen-Anhalt in Magdeburg auf, wie der MDR berichtete.

lwd/rid



Zuerst veröffentlicht 17.10.2024 10:42 Letzte Änderung: 17.10.2024 11:38

Schlagworte: Medien, Rundfunk, Reformen, Medienpolitik, Buhrow, WDR, NEU

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