SRG schließt 2024 mit Ergebnis von rund 16,4 Millionen Euro ab - epd medien

10.04.2025 13:31

In der Schweiz lief das vergangene Jahr für die öffentlich-rechtliche SRG auch wegen großer Sportveranstaltungen zufriedenstellend. Die Sendeanstalt blickt jedoch mit Sorge in die Zukunft und bekräftigt, dass große Einsparungen nötig sein werden.

Generaldirektion der SRG in Bern

Bern (epd). Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR) hat das vergangene Jahr mit einem Ergebnis von 15,3 Millionen Franken (rund 16,4 Millionen Euro) abgeschlossen. Das waren rund 22 Millionen Franken weniger als im Vorjahr, wie das Medienhaus am Donnerstag in Bern mitteilte. Auf der Einnahmeseite hätten die Werbeerlöse bei den Olympischen Spiele in Paris und der Fußball-EM in Deutschland sowie der letztmals volle Teuerungsausgleich bei der Medienabgabe geholfen.

Auch Maßnahmen zur Kostensenkung hätten Wirkung gezeigt, erklärte die SRG. Insgesamt erzielte die Gesellschaft einen Ertrag von 1,56 Milliarden Franken (rund 1,67 Milliarden Euro), das waren 17,8 Millionen Franken (rund 19,1 Millionen Euro) mehr als im Jahr 2023. Auf den Teuerungsausgleich entfielen den Angaben zufolge etwa 70 Millionen Franken (rund 75 Millionen Euro).

Sondereffekt beim Betriebsaufwand

Der Gebührenertrag lag mit 1,29 Milliarden Franken leicht über dem Vorjahreswert. Der kommerzielle Ertrag betrug 207,8 Millionen Franken (rund 222,8 Millionen Euro), was einem Rückgang von 1,8 Millionen Franken (rund 1,9 Millionen Euro) entspricht. Die darin enthaltenen Werbeerträge konnten laut SRG "praktisch stabil gehalten werden, wobei die Sponsoringerträge weiterhin rückläufig waren".

Der Betriebsaufwand lag 2024 um 38,8 Millionen Franken (rund 41,6 Millionen Euro) höher als 2023. Hauptgrund dafür sei ein Sondereffekt aus dem vergangenen Jahr: Damals sei eine "Wertberichtigung für Arbeitgeberbeitragsreserven" in Höhe von 35 Millionen Franken aufgelöst worden. "Ohne diesen Sondereffekt wäre der Betriebsaufwand der SRG um 3,8 Millionen Franken oder 0,25 Prozent gestiegen", hieß es.

Mehr als die Hälfte für das Personal

Der Personalaufwand stieg im Vergleich zu 2023 um 58,7 Millionen Franken (rund 63 Millionen Euro) auf 852,9 Millionen Franken (rund 914,4 Millionen Euro) und machte so mit 55,3 Prozent mehr als die Hälfte des Gesamtaufwandes der SRG aus. Hauptgrund dafür sei wiederum die Auflösung der Wertberichtigung für Arbeitgeberbeitragsreserven. "Die verbleibenden 23,7 Millionen Franken sind zurückzuführen auf Lohnmaßnahmen, einen im Jahresschnitt leicht höheren Personalbestand - unter anderem für Cybersecurity und Datenschutz - sowie auf Restrukturierungskosten", so die SRG.

Der um 24,4 Millionen Franken (rund 26,2 Millionen Euro) auf 368,8 Millionen Franken (rund 395,4 Millionen Euro) gesunkene Programm- und Produktionsaufwand sei vor allem darauf zurückzuführen, dass eine Rückstellung für die UKW-Verbreitung aufgelöst wurde.

Nutzung auf konstant hohem Niveau

Die Nutzung der SRG-Inhalte blieb konstant hoch. 83 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren nutzten mindestens einmal pro Woche ein Angebot der SRG im Radio und Fernsehen, auf Websites oder über Apps und Social-Media-Plattformen. Dabei zeige sich ein "deutlicher Trend" zur Nutzung digitaler Angebote. "Der Anteil der 15- bis 34-Jährigen, die angeben, nur noch die digitalen Kanäle der SRG zu nutzen, ist im letzten Jahr von 12 auf über 22 Prozent gewachsen. Über alle Altersgruppen hinweg hat sich dieser Anteil von 6 auf 12 Prozent verdoppelt", so das Medienhaus. Mehr als 60 Prozent nutzten SRG-Inhalte zumindest teilweise digital.

Mit Blick auf das laufende Jahr betonte die SRG, dass der Teuerungsausgleich bei der Medienabgabe sinken werde: "Zusammen mit dem erwarteten Rückgang der kommerziellen Erträge bedeutet dies, dass die SRG große Einsparungen realisieren muss, um ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen."

Banger Blick in die Zukunft

Künftig werde die Situation noch herausfordernder. "Der weiter erodierende Werbemarkt und die vom Bundesrat per Verordnung beschlossene Senkung der Medienabgabe ab 2027 - bei gleichzeitig steigendem Kostenniveau - zwingen die SRG jedes Jahr zu neuen Sparbemühungen", so das Unternehmen. Ab 2029 führe dies zu einer Budgetkürzung von 270 Millionen Franken (rund 289,5 Millionen Euro). Dies entspreche 17 Prozent im Vergleich zu 2024.

SRG-Generaldirektorin Susanne Wille hatte vor diesem Hintergrund bereits im November einen Unternehmensumbau angekündigt. In den kommenden fünf Jahren könnten demnach etwa 1.000 Vollzeitstellen wegfallen. Derzeit beschäftigt die SRG knapp 7.200 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit.

cph



Zuerst veröffentlicht 10.04.2025 15:31

Schlagworte: Medien, Fernsehen, Internet, SRG, Schweiz, cph

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