Sender der SRG SSR auch 2024 an der Spitze in der Schweiz - epd medien

06.02.2025 09:10

Auch im vergangenen Jahr waren die Öffentlich-Rechtlichen in den drei Schweizer Landesteilen wieder Marktführer. Für hohe Einschaltquoten sorgte vor allem die Fußball-Europameisterschaft.

Die Öffentlich-Rechtlichen sind in der Schweiz nach wie vor beliebt

Bern/Zürich (epd). Im Fernsehjahr 2024 waren die Sender der öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR erneut Marktführer in den drei großen Schweizer Landesteilen. Die Fernsehsender des deutschsprachigen Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) erzielten zusammen einen Marktanteil von 32,7 Prozent (plus 2,3 Prozentpunkte), im Radio lag der Marktanteil sogar bei 51,3 Prozent (minus 1,0), wie das Medienhaus mitteilte. Die eigenen digitalen Plattformen verzeichneten demnach im Schnitt täglich rund drei Millionen Besuche.

"Für großes Interesse sorgten unter anderem die Höhenflüge von Schweizer Sportlerinnen und Sportlern, das politische Geschehen in den USA oder Nemos Sieg beim 'Eurovision Song Contest'", erklärte das SRF.

Viel Publikum beim Fußball

Den Angaben zufolge war das Viertelfinalspiel der Schweiz gegen England bei der Fußball-Europameisterschaft mit durchschnittlich mehr als 1,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, was einem Marktanteil von 73,6 Prozent entspricht, die publikumsstärkste Sendung des Jahres. Die fünf EM-Spiele mit Schweizer Beteiligung schauten im Mittel 1,33 Millionen Menschen auf SRF zwei (Marktanteil: 72,7 Prozent). "Die SRF-Onlineplattformen verzeichneten während des Turniers täglich im Schnitt rund 4,9 Millionen Visits", die Web-Livestreams der EM-Spiele seien 18,5 Millionen Mal gestartet worden, so das SRF.

Im Schnitt sahen außerdem rund 159.000 Menschen aus der Deutschschweiz zwischen dem 26. Juli und 11. August das gesamte, rund 230-stündige Live-Programm zu den Olympischen Spielen in Paris auf SRF zwei. Dies entspricht einem Marktanteil von 29,5 Prozent und war die höchste Olympia-Einschaltquote seit 2014.

Zuschauer finden Nemo

Die drei TV-Sender SRF 1, SRF zwei und SRF info verbuchten insgesamt einen Marktanteil von 32,7 Prozent, ein Zuwachs von 2,3 Prozentpunkten. In der wichtigsten Sendezeit von 19 bis 23 Uhr erzielten die TV-Sender des SRF einen Marktanteil von 41,1 Prozent, ein Gewinn von 3,3 Prozentpunkten. SRF 1 erreichte 19,2 Prozent Marktanteil bei einem Verlust von 0,7 Prozentpunkten, während SRF zwei auf einen Marktanteil von 11,3 Prozent kam, ein Gewinn um 2,8 Prozentpunkte. Der Informationskanal SRF info legte 0,2 Prozentpunkte zu und erreichte 2,2 Prozent Marktanteil.

Eine der meistgesehenen Unterhaltungssendungen im SRF war das Finale des Eurovision Song Contests am 11. Mai in Schweden. Den Sieg des Schweizers Nemo sahen 642.000 Zuschauer, was einem Marktanteil von 49,4 Prozent auf SRF 1 entsprach.

Die Hauptausgabe der "Tagesschau" sahen auf SRF 1 im vergangenen Jahr durchschnittlich 562.000 Zuschauer bei einem Marktanteil von 49,1 Prozent (2023: 579.000 Zuschauer bei 51,7 Prozent Marktanteil). Das darauffolgende vierminütige Wetterprogramm "Meteo" erreichte durchschnittlich 572.000 Zuschauer (Marktanteil: 48,1 Prozent). 2023 waren es noch 582.000 Zuschauer bei einem Marktanteil von 49,6 Prozent.

Deutsche Sender verlieren

Die stärkste private Schweizer Fernsehsendergruppe war im Jahr 2024 erneut die von Peter Wanner kontrollierte CH Media-Gruppe, die im Oktober 2019 mit der 3 Plus-Gruppe von Dominik Kaiser fusioniert hatte. Ihre zwölf Sender erreichten einen Marktanteil von 7,0 Prozent (minus 0,4). Davon entfielen auf 3 Plus 1,6 Prozent (minus 0,3), auf 4 Plus 1,3 Prozent (plus 0,2), auf Telezüri unverändert 0,9 Prozent und auf TV 24 0,6 Prozent (minus 0,1) Marktanteil.

Die 16 führenden deutschen Fernsehsender gehörten 2024 zu den Verlierern in der Deutsch-Schweiz und kamen dort zusammen auf einen Marktanteil von 32,7 Prozent, 1,0 Prozentpunkte weniger als 2023. An der Spitze lag das ZDF mit 6,0 Prozent Marktanteil (minus 0,2 Prozentpunkte). Dahinter folgten das Erste mit unverändert 5,4 Prozent Marktanteil, RTL mit unverändert 5,0 Prozent Marktanteil, Vox mit 3,0 Prozent Marktanteil (minus 0,1), Sat.1 mit unverändert 3,0 Prozent Marktanteil und ProSieben mit 2,2 Prozent Marktanteil (minus 0,1).

Auf einen Marktanteil von 2,7 Prozent (plus 0,1) kam 2024 in der Deutsch-Schweiz der ORF mit seinen beiden TV-Hauptprogrammen. Die sonstigen Programme erreichten in der Deutsch-Schweiz einen Marktanteil von 24,9 Prozent (minus 1,0).

Gewohntes Bild auch in der Romandie

In der französischsprachigen Romandie blieb das öffentlich-rechtliche Fernsehen Radio Television Suisse Romande (RTS) mit seinen beiden Fernsehkanälen Marktführer mit einem Marktanteil von 28,6 Prozent, das waren 2,6 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dabei entfielen auf RTS Un 19,4 Prozent (minus 0,4) und auf RTS Deux 9,2 Prozent, ein Zuwachs um 3,0 Prozentpunkten gegenüber 2023. Größte Konkurrenten in der Romandie waren 2023 die französischen Sender TF1 mit 12,0 Prozent (plus 1,0), danach M6 mit 6,7 Prozent, France 2 mit 6,5 Prozent und France 3 mit 3,8 Prozent Marktanteil, alle drei unverändert.

In der italienischsprachigen Schweiz blieb das öffentlich-rechtliche Fernsehen Radiotelevsione svizzera di lingua italiana (RTSI) mit seinen beiden Fernsehkanälen Marktführer mit einem Marktanteil von 26,6 Prozent, ein Gewinn um 1,8 Prozentpunkte. Davon entfielen auf RSI La Uno 18,0 Prozent (minus 0,3) und auf RSI La Due 8,6 Prozent (plus 2,1). Größte Konkurrenten im Tessin waren die italienischen Sender Canale 5 mit 9,3 Prozent (minus 0,3), Rai Uno mit 6,8 Prozent (minus 0,3), Italia 1 mit 4,0 (minus 0,2) Prozent und Rai Due mit unverändert 2,9 Prozent Marktanteil.

ebe



Zuerst veröffentlicht 06.02.2025 10:10

Schlagworte: Medien, Schweiz, Markanteile, Medienforschung, ebe, SRG SSR

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